Wiener Börse (Schluss)

Bankentitel und Verbund-Aktie schwach

10.07.2014

Dritter starker Verlusttag in der laufenden Woche.

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© APA / Roland Schlager
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Die Wiener Börse hat am Donnerstag klar tiefer geschlossen. Der ATX fiel 24,19 Punkte oder 1,01 Prozent auf 2.366,36 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 29 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.395 Punkten.

In der laufenden Woche musste der ATX damit bereits den dritten starken Verlusttag hinnehmen. Im Späthandel konnten die Abschläge jedoch noch etwas eingegrenzt werden. In Wien gab es wieder einmal Verkaufsdruck im Finanzbereich sowie bei der Verbund-Aktie nach einer Gewinnwarnung zu sehen.

Die Anteilscheine der Raiffeisen Bank International (RBI) mussten nach neuen negativen Nachrichten aus Ungarn einen Kursabschlag von 1,67 Prozent auf 22,41 Euro hinnehmen. Das neue Kreditgesetz in Ungarn, das Banken zur Rückzahlung überhöhter Wechselkurse bei Fremdwährungskrediten verdonnert, kostet die RBI bis zu 160 Mio. Euro, gab das Institut am Vorabend bekannt.

Bei der Erste Group sind es wahrscheinlich bis zu 300 Mio. Euro, wie es zur APA heißt. Das war einer der Gründe für die jüngste Verlustankündigung. Seit der Ergebniswarnung vor einer Woche büßten die Titel in Summe bereits fast ein Viertel an Kurswert ein. Am Berichtstag gaben die Aktien 2,36 Prozent auf 17,99 Euro ab. Heute standen die Aktienkurse jedoch europaweit unter Druck, nachdem in Portugal die Sorgen um die Großbank Banco Espiritu Santo angewachsen sind.

Die Verbund-Papiere rasselten um 2,60 Prozent auf 14,40 Euro nach unten. Auch hier gab es überraschend negative Neuigkeiten. Für das laufende Geschäftsjahr 2014 strich der Stromversorger die Prognose für den Konzerngewinn massiv von 150 Mio. Euro auf 70 Mio. Euro zusammen.

Unter den weiteren Schwergewichten schlossen OMV mit einem Abschlag von 1,66 Prozent auf 31,64 Euro. Die Wertpapierexperten von Nomura nahmen ihre Empfehlung für die Papiere des Mineralölkonzerns von "Neutral" auf "Reduce" zurück. Das Kursziel wurde zudem von 33 auf 31 Euro herabgesetzt.

Weiters gab es Quartalsergebnisse von Agrana und Passagierzahlen vom Flughafen Wien. Agrana hat im ersten Quartal 2014/15 aufgrund gesunkener Zucker- und Bioethanolpreise weniger verdient. Das Betriebsergebnis verringerte sich um elf Prozent auf 52,9 Mio. Euro. Die Erlöse schmälerten sich um 19 Prozent auf 647,2 Mio. Euro. Agrana-Anteilsscheine erhöhten sich leicht um 0,30 Prozent auf 87,25 Euro.

Der Flughafen Wien hat im ersten Halbjahr 2014 mit 10,54 Millionen Passagieren um 2,9 Prozent mehr Fluggäste als ein Jahr zuvor abgefertigt. Das Frachtaufkommen stieg um 6,4 Prozent auf 130.795 Cargo-Tonnen. Die Airport-Aktie verlor zaghaft um 0,04 Prozent auf 69,47 Euro an Höhe.

Vienna Insurance (VIG) fielen 1,12 Prozent auf 38,86 Euro. Hier könnte eine negativere Analystenmeinung den Aktienkurs belastet haben. Die Experten von Goldman Sachs stuften die Versicherungsaktie von "buy" auf "neutral" ab.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,62 Prozent, DAX/Frankfurt -1,46 Prozent, FTSE/London -0,61 Prozent und CAC-40/Paris -1,23 Prozent.

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