Leitindex DAX um 2,55 Prozent schwächer.
Die Frankfurter Aktienbörse tendierte am Dienstag im frühen Geschäft mit deutlichen Kursverlusten. Der DAX verlor bis 9.25 Uhr 175,37 Einheiten oder 2,55 Prozent auf 6.691,26 Zähler. Ein weiterer Kurssturz an den japanischen Börsen angesichts neuer Hiobsbotschaften hat auch den Dax am Dienstag tief ins Minus gedrückt.
Plus für erneuerbare Energien
Der MDax der mittelgroßen Werte büßte 2,47 Prozent auf 9.636,49 Punkte ein. Dagegen hielt sich der TecDax dank sehr starker Titel aus dem Bereich Erneuerbare Energien wie schon am Vortag deutlich besser und verlor nur 0,67 Prozent auf 864,92 Punkte.
Panikverkäufe
Analyst Ralf Grönemeyer von Silvia Quandt Research sprach von "Panikverkäufen". Der Ausverkauf in Japan signalisiere einen erheblichen Vertrauensverlust der Anleger angesichts der nuklearen Zwischenfälle, was kurzfristig auch die anderen Aktienmärkte belasten dürfte.
Massive Verluste für Atomstrom-Produzenten
Die Aktien der Versorger gehörten angesichts der anhaltenden Atomkrise in Japan und des verkündeten Moratoriums bei der Laufzeitenverlängerung für deutsche Atomkraftwerke abermals zu den größten Verlierern. Eon brachen um 3,59 Prozent auf 21,080 Euro ein und RWE gaben 3,74 Prozent auf 43,935 Euro ab. Bei einer früheren Abschaltung von Kernkraftwerke entstehe ein erheblicher Druck auf die Gewinne und Bewertung beider Unternehmen, schrieb Analystin Deborah Wilkens von Goldman Sachs.
Versicherer nur mit leichtem Minus
Bei den Versicherungswerten fielen die Verluste indes weniger deutlich aus. Einem Börsianer zufolge hat sich die Situation für die Branche durch die Verschärfung der Lage im Atomkraftwerk Fukushima nicht tatsächlich verschlimmert. Die Swiss Re hatte am Vortag erläutert: "Bei der Versicherung von Nuklearanlagen in Japan sind Schäden durch Erdbeben, Tsunamis und durch Erdbeben ausgelöste Brände ausgeschlossen." Dies gelte sowohl für Schäden an der Anlage als auch für die Haftung gegenüber den geschädigten Menschen. Die Aktien der Allianz gaben um 2,63 Prozent auf 94,35 Euro nach, und Munich Re hielten sich mit minus 1,30 Prozent auf 106,60 Euro sogar vergleichsweise gut. Lediglich die im MDax notierten Papiere der Hannover Rück büßten deutliche 4,32 Prozent auf 36,230 Euro ein.