Lockere Geldpolitik

Börse Tokio schließt im tiefroten Bereich

08.08.2014

Nikkei-225 Index verlor 454,00 Punkte oder 2,98% auf 14.778,37 Zähler.

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© Reuters
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Der Tokioter Aktienmarkt hat am Freitag mit einem deutlichen Minus geschlossen. Der Nikkei-225 Index schloss mit minus 454,00 Punkten oder 2,98 Prozent bei 14.778,37 Zählern. Der Topix Index verlor um 29,86 Punkte oder 2,37 Prozent auf 1.228,26 Einheiten. 3 Kursgewinnern standen 222 -verlierer gegenüber. Kein einziger Titel notierte unverändert.

Die japanische Notenbank hält an ihrer äußerst lockeren Geldpolitik fest. Wie erwartet beschloss die Bank of Japan am Freitag in Tokio einstimmig, den Kauf von Wertpapieren in Höhe von jährlich 60 bis 70 Billionen Yen (439 bis 512 Mrd. Euro) fortzusetzen. Skeptischer als bisher äußersten sich die Währungshüter über die Exporte. Hier habe es Schwächen gegeben. Die Notenbank hält seit April vergangenen Jahres an einer extrem lockeren Geldpolitik fest. Japan will die Deflation überwinden, eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale fallender Preise und nachlassender Wirtschaftsleistung. Sie lähmte die Konjunktur über Jahre.

Zudem richtete sich der Fokus der Anleger besonders auch auf die geopolitischen Krisen. Die Märkte litten unter der Nachricht über die geplanten US-Luftschläge im Irak, die von Präsident Barack Obama in der Nacht auf Freitag genehmigt wurden. Sie richten sich gegen die radikale Organisation "Islamischer Staat". Dies erfolge zum Schutz amerikanischer Militärangehöriger und bedrohter Minderheiten im Nordirak. Die USA haben außerdem den Abwurf von Hilfsgütern gestartet.

Neben den schlechten Nachrichten aus dem Irak wurde die Stimmung an der japanischen Börse auch von den zusätzlichen Krisenherden im Gaza-Streifen und in der Ukraine belastet. Dies führe dazu, dass Händler keine Risikopositionen ins Wochenende nehmen wollen, so ein Analyst. Laut Experten sehe es nach einem ereignisreichen Wochenende aus, das am Montag für deutliche Kursreaktionen sorgen könnte.

Bei den Einzelwerten gab es somit auch kaum Gewinner, nur drei Kurse schlossen im Plus. Ein deutliches Minus mussten Taiyo Yuden hinnehmen. Die Aktien gaben 8,91 Prozent auf 981 Yen nach. Der Elektronikkonzern senkte sein Gewinnziel für das erste Halbjahr um 83 Prozent auf 700 Millionen Yen, nachdem man im ersten Quartal des Geschäftsjahres überraschend einen Verlust geschrieben hatte.

Der Kamerahersteller Nikon musste ebenfalls einen drastischen Kursrückgang verdauen. Die Aktien fielen um 9,38 Prozent auf 1.435 Yen. Das Unternehmen hatte seine Prognose für das Gesamtjahr um 16 Prozent reduziert. Grund seien die Verkäufe in Europa, die schwächer als erwartet ausfielen.

Einen Einbruch erlitten auch die Titel von Nippon Electric Glass. Der Kurs ging auf 518 Yen zurück, ein Minus von 8,80 Prozent. Der Glashersteller für elektronische Geräte kürzte seine Neun-Monats-Prognose für den Nettogewinn.

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