Die europäischen Leitbörsen sind mit Kursgewinnen aus dem Handel gegangen.
Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 0,80 Prozent auf 2.715,05 Einheiten. Für Unterstützung sorgten im Späthandel kräftige Zugewinne an den US-Börsen nach den jüngsten Aussagen des US-Notenbank-Chefs Ben Bernanke.
Dieser hatte erneute Käufe von Staatsanleihen zur Stützung der US-Konjunktur nicht ausgeschlossen. "Die derzeitige wirtschaftliche Schwäche könnte länger dauern als erwartet und Deflationsrisiken wieder zurückkommen", so Bernanke vor dem US-Repräsentantenhaus. Die Notenbank sei bereit, in einem solchen Fall erneut zu reagieren.
Bereits zuvor hatten sich die europäischen Börsen angesichts solider Konjunkturdaten aus China mehrheitlich mit Kursgewinnen präsentiert. Die Abstufung Irlands durch die Ratingagentur Moody's sowie die schwächer als erwartet ausgefallenen Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone fanden indes kaum Beachtung.
Unter den Einzelwerten verzeichneten BMW nach mehreren Analystenkommentaren an der Spitze des Auswahlindex Euro-Stoxx-50 ein kräftiges Kursplus von 4,37 Prozent auf 70,18 Euro. Die Finanzexperten von Exane Paribas hatten die Einstufung für die Titel des deutschen Autobauers von "underperform" auf "neutral" nach oben revidiert. Auch Morgan Stanley meldete sich zu BMW zu Wort, und zwar mit einer Kurszielerhöhung von zuvor 66 auf nun 72 Euro.
Daimler profitierten ebenfalls von einem Analystenkommentar durch Morgan Stanley und schlossen vor diesem Hintergrund um 2,88 Prozent fester auf 53,17 Euro. Die Wertpapieranalysten hatten das Kursziel von 62 auf 68 nach oben geschraubt.
Unterdessen büßten L'Oreal am unteren Ende des Euro-Stoxx-50 um 3,36 Prozent auf 84,94 Euro ein, nachdem der französische Kosmetikkonzern mit seinem Wachstum im zweiten Quartal enttäuscht hatte. Auch der wenig konkrete Jahresausblick wurde von Börsianern bemängelt. So habe der L'Oreal-Chef für das zweite Halbjahr lediglich ein Wachstum über Marktniveau angekündigt.
ASML meldeten ebenfalls Zahlen und schlossen leichter, wenn auch die Verluste auf ein Minus von 2,74 Prozent auf 25,00 Euro eingedämmt werden konnten. Zwar konnte der niederländische Chiphersteller im zweiten Quartal die Gewinnerwartungen der Analysten übertreffen, der Ordereingang blieb aber hinter den firmeneigenen Erwartungen zurück.
Indes beendeten Carrefour die Sitzung am Mittwoch mit 1,52 Prozent auf 22,33 Euro im Plus, nachdem die Papiere des französischen Handelskonzerns zu Börsenstart bis zwischenzeitlich 21,33 Euro abgerutscht waren. Zwar rechnet das Unternehmen für das gesamte erste Halbjahr mit einem Einbruch des operativen Gewinns um 23 Prozent auf 760 Millionen Euro. Die Erlöse im zweiten Quartal aber lagen im Rahmen der Analystenerwartungen.
Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%) Wien ATX 2.690,39 + 27,87 +1,05 Frankfurt DAX 7.267,87 + 93,73 +1,31 London FT-SE-100 5.906,43 + 37,50 +0,64 Paris CAC-40 3.793,27 + 19,15 +0,51 Zürich SPI 5.540,46 + 12,19 +0,22 Mailand FTSE MIB 18.842,65 +332,12 +1,79 Madrid IBEX-35 9.666,90 + 63,50 +0,66 Amsterdam AEX 332,98 + 0,86 +0,26 Brüssel BEL-20 2.463,69 + 27,21 +1,12 Stockholm SX Gesamt 351,34 + 2,77 +0,79 Europa Euro-Stoxx-50 2.715,05 + 21,52 +0,80