Deutschland
DAX im Minus bei 6.970,73 Punkten
27.12.2010
Finanztitel und Autowerte unter den größten Verlierern
Negativ aufgenommene Nachrichten aus China haben den deutschen Aktienmarkt zum Auftakt der letzten Handelswoche des Jahres 2010 wieder deutlich unter die 7000-Punkte-Marke gedrückt. Der Dax schloss am Montag mit einem Abschlag von 1,23 Prozent auf 6970,73 Punkte. Für den MDax ging es um 0,51 Prozent auf 10.093,37 Punkte nach unten. Der TecDax büßte 1,05 Prozent auf 842,16 Punkte ein.
Händler verwiesen auf einen Bericht im "Handelsblatt", wonach die Stadtregierung in Peking die Zahl der Auto-Zulassungen im kommenden Jahr halbieren will, um die Staus in den Griff zu bekommen. Marktstratege Carsten Klude von Warburg Research sagte, China könnte seine "Lokomotiv-Funktion für die Autobranche" verlieren, sollten auch anderswo als in Peking die Zulassungen begrenzt werden. Zudem hatte Chinas Notenbank am Wochenende eine Zinserhöhung beschlossen. Mit einem solchen Schritt gehe stets die Sorge einher, dass sich die wirtschaftliche Dynamik abschwächen könnte, sagte Klude. "Dabei muss man sich beim momentanen Zinsniveau eigentlich keine Sorgen um ein abruptes Abbremsen der Konjunktur machen."
Die in diesem Jahr stark gelaufenen Titel der Autohersteller und - zulieferer gerieten angesichts der Pläne in Peking stark unter Druck. "Der Boommarkt China ist gerade für deutsche Autobauer ein sehr wichtiger Absatzmarkt, der zuletzt die Umsatzrückgänge in den anderen Schlüsselmärkten neutralisieren konnte", sagte Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade. Insofern wären Beschränkungen für den dortigen Absatz ein harter Schlag. BMW-Aktien rutschten mit minus 6,39 Prozent auf 59,22 Euro ans Dax-Ende. Die VW-Vorzüge verloren 4,76 Prozent auf 122,00 Euro und Daimler-Papiere 4,62 Prozent auf 51,57 Euro. Im MDAX landeten Continental am Index-Ende mit minus 4,33 Prozent. ElringKlinger und Leoni mussten mit jeweils deutlich mehr als 3 Prozent ebenfalls stark Federn lassen.
Aktien von K+S zählten mit plus 0,28 Prozent auf 56,63 Euro zu den wenigen Gewinnern im Dax. Das anhaltende Winterwetter in Deutschland sei gut für das Geschäft mit Streusalz, sagten Händler.