Auf und Ab
Die Vortagesgewinne des Euro zerbröseln
11.05.2010
Die europäische Gemeinschaftswährung befindet sich derzeit auf einer Hochschaubahn der Gefühl: Nach der gestrigen Unterstützung durch das Rettungspaket der EU-Finanzminister folgt heute die Ernüchterung auf den Plan.
Der Euro zeigte sich am Dienstag in der Früh im europäischen Devisenhandel schwächer gegenüber dem US-Dollar-Richtkurs der EZB vom Montag und leichter gegenüber dem späten Devisengeschäft in New York. Rückgänge musste der Euro auch gegenüber dem japanischen Yen, Schweizer Franken und britischen Pfund hinnehmen.
Hier die heutige Entwicklung zum Nachlesen im Live-Ticker:
14:10 Uhr: Finanzminister Pröll will im Zusammenhang mit dem Haftungsschirm für den Euro diskutieren, wie man in Zukunft mit den Entscheidungsstrukturen umgehen soll. Europa müsse aufpassen, dass sich die Situation vom Wochenende nicht wiederhole, also dass sich die Regierungschefs ohne nennenswerte Ergebnisse treffen und dann Tage vergehen würden, bis die Finanzminister eine Entscheidung treffen, so Pröll nach dem Ministerrat.
14:03 Uhr: In der Diskussion um die Reform des Euro-Stabilitätspakets und über Lehren aus der Griechenland-Krise will auch das EU-Parlament mitreden. Neben der Arbeitsgruppe der EU-Finanzminister, die kommende Woche erstmals in Brüssel tagen soll, will auch das EU-Parlament eine "Taskforce" einrichten.
13:21 Uhr: Die ersten 5,5 Mrd. Euro-Finanzspritze für die Rettung Griechenlands sollen am Mittwoch überwiesen werden. Es werden zwei Beiträge des IWF sein: 3 Mrd. Euro zu einem Zinssatz von 1,3 % und ein zweiter Betrag in Höhe von 2,5 Mrd. Euro zu einem Zinssatz von 3,3 %. Athen erwartet zudem in den kommenden Tagen die ersten bilateralen Kredite andere Euroland-Partner in Höhe von etwa 14,5 bis 15 Mrd. Euro.
13:13 Uhr: Update: ATX -1,5 %, DAX -1,16 %, Euro-Stoxx 50 -2,57 %. Der Euro fällt gegenüber gestern um bereits 0,7 % auf 1,2686 Dollar. Gestern hatte die Gemeinschaftswährung noch 1,3000 USD erreicht.
13:10 Uhr: Die FPÖ verurteilt den "rechtlichen Alleingang" von Finanzminister Pröll hinsichtlich seiner Zusagen zum Euro-Paket und fordert die anderen Oppositionsparteien auf, dafür zu sorgen, dass das notwendige Drittel Nationalratsabgeordneter zustande komme, um Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof einzureichen.
12:37 Uhr: In Wien notieren neben den gestern in die Höhe geschossenen Banken insbesondere jene Companies stark im Minus, die heute auch ihre Quartalszahlen vorlegten: Intercell (-6 %), Semperit (-4 %) und RHI (-3 %). Die Zahlen der beiden letzteren stimmen durchaus positiv, bei Intercell heißt es weiterhin warten auf substanzielle erste Produktverkäufe.
12:34 Uhr: Der Euro pendelt zu Mittag um die Marke von 1,2700 US-Dollar. An den Märkten zeigt sich am Tag nach den massiven Kursgewinnen ein einheitliches Bild: Verluste zwischen 1 % (DAX), 1,4 % (ATX) und 2,2 % (EuroStoxx 50).
12:10 Uhr: Weiters kündigte der Finanzminister an, am 19. Mai - abgesehen von der parlamentarischen Debatte - im Plenum für einen Bericht und Diskussion über den Euro-Rettungsschirm zur Verfügung zu stehen.
12.02 Uhr: Mit den gesetzlichen Adaptierungen für die Euro-Haftugn wird bereits morgen, Mittwoch, in einem Finanzausschuss begonnen, kündigte Pröll an. Bereits am 19. Mai dürfte die notwendigen Gesetzesnovellen vom Parlament beschlossen werden. "Angesichts der angespannten Situation ist ein nationaler Schulterschluss erforderlich", so Pröll.
11:42 Uhr: Update: ATX -1,56 %, DAX -1,27 %, Euro-Stoxx 50 -2,39 %. Der Euro fällt gegenüber gestern um bereits 0,7 % auf 1,2688 Dollar. Gestern hatte die Gemeinschaftswährung noch 1,3000 USD erreicht.
11:38 Uhr: Finanzminister Pröll will den Haftungsschirm für Österreichs Banken, wo noch 66 Mrd. Euro vorhanden sind, um 15 Mrd. Euro verringern, um einen entsprechenden Haftungs-Spielraum und für den europäischen Haftungsschirm freizubekommen.
11:20 Uhr: Für den 440 Mrd. Euro schweren bilateralen Hilfe-Mechanismus in der Eurozone ist die Gründung einer eigenen Zweckgesellschaft vorgesehen. Sollte ein Land große Probleme bekommen, soll diese Anleihen begeben, welche von anderen Mitgliedern der Eurozone besichert werden. Neben den Euro-Staaten wollen auch Schweden und Polen daran teilnehmen.
11:17 Uhr: Die im Rahmen des 750 Mrd. Euro schweren Rettungsschirms enthaltene 60 Milliarden-Gemeinschaftshilfe der EU wurde heute im Schnellverfahren abgesegnet. Neben den 60 Mrd. Euro, die von EU und IWF gemeinsam aktiviert werden können, gibt es noch bis zu 440 Mrd. Euro von den Euro-Ländern. Diese bilateralen Hilfen werden durch Garantien der Euro-Länder aufgebracht. Darüber hinaus stehen 250 Mrd. Euro Unterstützung vom IWF bereit.
11:10 Uhr: Mittlerweile knicken die Börse etwas stärker ein. Der ATX verliert bereits 1,36 %, der DAX 1,27 %, der EuroStoxx 50 1,64 %. Der Euro kann die 1,2700 gegenüber dem Dollar ebenso nicht halten: Aktuell notiert er bei 1,2694 USD:
11:01 Uhr: Die deutsche Regierung hat das milliardenschwere Rettungspaket für den Euro gebilligt. Der deutsche Anteil an den EU-Geldern soll 123 Mrd. Euro betragen. Die Summe könnte aber auf rund 148 Mrd. Euro ansteigen. Das wäre der Fall, wenn Länder nicht mitziehen, die selbst Hilfen zur Abwehr eines Staatsbankrotts brauchen.
10:50 Uhr: Update: ATX -0,83 %, DAX -1,05 %, CAC-40 1,61 %, Euro-Stoxx 50 -1,86 %. Der Euro fällt gegenüber gestern um bereits knapp 0,6 % auf 1,2706 Dollar. Die Abwertung der europäischen Gemeinschaftswährung dürfte also auch trotz Rettungspaket weitergehen. Für die heimischen Übersee-Exporte ist das aber durchaus ein Segen.
10:46 Uhr: Die EZB habe weiterhin alle Instrumente, um eine Inflationsrate um durchschnittlich 1,9 % zu gewährleisten, so Nowotny. Beim Wechselkurs zum Dollar gebe es große Schwankungen - vom Beginn mit 0,80 Dollar bis hin zu 1,50. Jetzt sei man mit 1,20 bis 1,30 in einem guten Mittelbereich. "Es gibt hier keinen Grund zur Beunruhigung", so Nowotny.
10:44 Uhr: OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny beurteilt das jüngst beschlossene Euro-Krisenpaket sehr positiv. Er sieht in der Reaktion der Finanzmärkte den Beweis dafür, dass es gelungen sei, "die Spekulation massiv einzubremsen", wie er im Ö1-"Morgenjournal" sagte. Eine Inflationsgefahr sieht er hingegen nicht. Denn das nun fließende Geld führe nicht unmittelbar zu höheren Ausgaben.
10:23 Uhr: Frankreich will sein Versprechen einhalten, sein Defizit bis 2013 auf 3 % zu drücken. Heuer liegt es voraussichtlich bei 8 %. Premierminister Fillon hatte vergangene Woche ein "Einfrieren" der Staatsausgaben angekündigt. Staatschef Sarkozy wies aber am Montagabend zurück, dass er eine verschärfte Sparpolitik plane.
10:21 Uhr: Die EU-Kommission verlangt von den hochverschuldeten Euro-Ländern stärkere Sparanstrengungen. Spanien, Portugal, Italien und Frankreich müssen Anfang kommender Woche in der Gruppe der Euro-Finanzminister neue Sparvorschläge noch für 2010 vorlegen, so EU-Währungskommissar Olli Rehn dem "Handelsblatt".
10:17 Uhr: Griechenland will bei der EU und dem IWF eine
erste Tranche aus dem Hilfspaket beantragen. Athen bittet um zunächst 20
Mrd. Euro. Die Auszahlung müsse "sofort erfolgen, vielleicht schon
innerhalb des Tages", hieß es.
10.15 Uhr: DAX
-1,08 %. FTSE -1,21 %. Euro-Stoxx-50 -1,72 %.
10:11 Uhr:
Analyst Ben Potter von IG Markets wies ebenfalls auf ein gewisses Potenzial
für einen kleinen Rückschlag hin. Die Vorgaben sind ebenfalls eher schwach:
Der Future auf den am Vortag ebenfalls sehr festen Dow Jones Industrial
Average (DJIA) verlor seit dem Xetra-Handelsschluss 0,99 % und auch in Asien
tendierten die wichtigsten Indizes schwächer.
10:10 Uhr: An den Märkten scheint die Erleichterung nach dem Rettungsschirm für die schwächelnden Länder der Eurozone zumindest teilweise wieder verflogen zu sein. Händler verweisen darauf, dass die Ratingagentur Moody's am Vorabend angekündigt hatte, dass nach wie vor eine Abstufung Griechenlands und Portugals drohe.
10:00 Uhr: An den europäischen Börsen werden die gestrigen Gewinne ebenso teilweise mitgenommen: Der deutsche DAX verliert 1,2 %, in Frankreich gibt der CAC-40 rund 1,5 % ab, der Schweizer SMI ist mit -0,3 % sogar nur moderat im Minus.
9:47 Uhr: Die Wiener Börse notiert nach dem fulminanten Rebound am Montag heute wieder schwächer. Derzeit verliert der ATX rund 0,7 %. Schwächste Titel sind Intercell - minus 4,4 % nach sehr schwachen Umsatz-Zahlen - sowie die gestern hochschnellenden Bankenwerte.
9:35 Uhr: Nach dem Vortageshöhenflug des Euro im Anschluss an das geschürte Rettungspaket für strauchelnde Euro-Länder kam der Euro-Kurs im Frühhandel wieder klar zurück. Zum Wochenstart näherte sich der Euro noch der Marke von 1,31 US-Dollar an. Im Frühhandel rutschte der Euro bis auf 1,2680 Dollar ab und erholte sich anschließend wieder etwas.
9:30 Uhr: Der Tokioter Aktienmarkt hat am Dienstag den Handel mit schwächeren Notierungen beendet. Der Nikkei-225 Index fiel 119,60 Punkte oder 1,14 % auf 10.411,10 Zähler. Nach der Euphorie des Vortages machten sich nun erste Zweifel an der Wirksamkeit des 750 Milliarden Euro-Schutzschirms der Europäischen Union breit, so ein Händler.
9:01 Uhr: Das britische Pfund notierte gegen den Euro um 9 Uhr mit 0,8585 gegenüber 0,8641 GBP zum Euro-Richtkurs am Montag. Der Schweizer Franken hielt gegen den Euro bei 1,4125 (1,4248) CHF, der japanische Yen bei 117,36 (120,97) JPY gegen den Euro. Die tschechische Krone notierte in der Früh bei 25,604 (25,603) CZK je Euro.
9:00 Uhr: Der US-Dollar hölt sich gegen den Euro bei 1,2705 nach 1,2969 USD beim Richtkurs vom Montag. In New York war der Euro gegen den US-Dollar zuletzt mit 1,2792 USD aus dem Handel gegangen.
Moody's erwägt Herabstufungen[aus dem Morning Mail der Investkredit.] Nach deutlichen Kurszuwächsen wegen des beispiellosen Rettungsschirms für die Euro-Zone hat die europäische Gemeinschaftswährung am Montag ihre Gewinne teilweise wieder abgegeben. Der Euro tendierte im späten US-Handel bei 1,2778 Dollar. Im Tagesverlauf war er zeitweise auf 1,3093 geklettert. In der vergangenen Woche hatte der Euro angesichts zunehmender Sorge vor einer Ausweitung der Schuldenkrise in Europa seinen tiefsten Stand seit 14 Monaten erreicht und war fast unter die Marke von 1,25 Dollar gerutscht. Händler führten den Kursverlust des Euro am späten Montagabend zum einen auf die Unsicherheit zurück, ob und wie der Rettungsschirm im Volumen von insgesamt 750 Mrd. Euro im Ernstfall funktioniere werde. Zum anderen kündigte die Ratingagentur Moody's in einem ungewöhnlichen Schritt eine mögliche Herabstufung der Kreditwürdigkeit von Portugal und Griechenland an. Die Überprüfungen der beiden Länder würden aber wohl noch drei bis vier Wochen dauern. Das Fass US-Öl WTI verteuerte sich um 3,2 % auf 77,56 Dollar. Nordseeöl der Sorte Brent wurde 3,6 % teurer bei 81,06 Dollar gehandelt. "Wenn wir 11 Dollar je Barrel letzte Woche wegen einer Vertrauenskrise verloren haben, so gibt es guten Grund anzunehmen, dass wir Gewinne in ähnlichem Umfang durch die Wiederherstellung des Vertrauens gewinnen", sagte ein Analyst. "Die Fundamentaldaten für Öl haben sich nicht verändert."
Der Generalsekretär des Ölförderkartells Opec, Abdullah al-Badri,
hatte am Wochenende Spekulationen über baldige Schritte des Kartells
gegen die jüngsten Kursverluste des "schwarzen Goldes"
eine Absage erteilt. Er rief stattdessen die Mitgliedsstaaten des
Kartells dazu auf, sich an die vereinbarten Förderquoten zu halten.
Heute Morgen lag der Kurs des Euro bei 1,2730USD, 118,00JPY und
1,4135CHF. |
Ein Euro ist.... (Veränderungen in Prozent)
Lew 1,9557 - 0,01
Tschechische Krone 25,5720 - 2,59
Forint
275,1000 - 2,98
Zloty 4,0483 - 3,74
Lei 4,1692 - 0,78
Kuna
7,2630 - 0,05
Gwina 10,0754 + 0,34
Estnische Krone 15,6473 + 0,00
Russische Rubel 38,6047 - 0,92
Kanada-Dollar 1,3008 - 2,84
Rand 9,5930 - 2,71
Argentinischer Peso
4,9531 - 0,08
Brasilianischer Real 2,2533 - 4,58
Mexikanischer Peso
15,9570 - 3,19
Shekel 4,7787 - 1,12
Ägyptisches Pfund 7,1293 + 0,05
Türkische
Neue Lira 1,9497 - 2,25
Singapur-Dollar 1,7594 - 0,98
Won 1445,3400 - 1,36
Taiwan-Dollar
40,1965 - 0,01
Hongkong-Dollar 9,8948 + 0,40
Baht 41,1300 + 0,44
Ringgit 4,0849 - 1,79
Indones. Rupie 11579,1000 - 1,37
Neuseel.
Dollar 1,7690 - 1,40
Rupie 57,3439 - 0,86
Philipp. Peso 57,3153 -
1,11
Austral. Dollar 1,4170 - 1,13
Yuan 8,6818 + 0,38