Dow Jones Industrial Index fiel 97,03 Punkte oder 0,75 Prozent.
Der S&P-500 Index verlor 9,14 Punkte (minus 0,67 Prozent) auf 1.354,58 Zähler. Der Nasdaq Composite Index ermäßigte sich um 11,56 Einheiten oder 0,39 Prozent auf 2.934,71 Zähler. Neben der laut Marktteilnehmern weiterhin belastenden Unsicherheit nach der Wahl in Griechenland kamen im Verlauf mäßige US-Konjunkturdaten hinzu.
Im März sind die Lagerbestände des Großhandels schwächer gestiegen als erwartet. Im Monatsvergleich seien die Bestände um 0,3 Prozent geklettert, teilte das US-Handelsministerium mit. Auch die Umsätze der Großhandelsunternehmen stiegen im März schwächer. Sie legten um 0,5 Prozent zu, nach einem Plus von 1,1 Prozent im Februar. Das Verhältnis von Lagerbeständen zu Umsatz - ein Indikator für die Nachfrage - lag im März unverändert bei 1,17.
Zudem wurden im Verlauf Gerüchte um eine Abkehr der US-Notenbank Fed von ihrer Null-Zins-Politik zur Stützung der Wirtschaft laut: Wie der Fed-Präsident von Minneapolis, Narayana Kocherlakota, vor Abgeordneten einräumte, hält er einen höheren Leitzins noch in diesem Jahr für möglich. Die zuletzt freundliche Entwicklung der US-Wirtschaft sollte dazu führen, dass die Fed die Zinsen anhebe, sagte Kocherlakota. Das könne in etwa sechs bis neun Monaten der Fall sein.
Unangefochten stärkster Einzelwert im Dow Jones waren Walt Disney, sie legten 1,63 Prozent auf 45,02 Dollar zu. Dank eines starken Fernsehgeschäfts, beliebter Freizeitparks und begehrter Fanartikel hat der weltgrößte Unterhaltungskonzern im zweiten Geschäftsquartal besser verdient als erwartet. Unterm Strich blieb von Jänner bis März ein Gewinn von gut 1,1 Mrd. Dollar hängen (836 Mio. Euro). Das waren 21 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Weiters fester zeigten sich Pfizer (plus 1,13 Prozent) und Microsoft (plus 0,85 Prozent), während United Technologies (minus 2,30 Prozent), JP Morgan (minus 1,79 Prozent) und General Electric (minus 1,77 Prozent) das untere Ende im Dow Jones markierten.
Für Yahoo-Chef Scott Thompson wird die Luft dünner. Nachdem ein kritischer Großaktionär aufgedeckt hatte, dass Thompsons Lebenslauf geschönt war, setzt der Verwaltungsrat des Internet-Konzerns nun einen Untersuchungsausschuss ein. Zudem scheidet aus dem obersten Konzerngremium die Frau aus, die seinerzeit für die Auswahl des neuen Chefs zuständig war. Yahoo gaben in der Technologiebörse Nasdaq um 0,39 Prozent auf 15,30 Dollar nach.
Erfreuliche Neuigkeiten kamen hingegen von einem anderen Internetkonzern: Das im ständigen Umbau befindliche Unternehmen AOL kommt voran, das Werbegeschäft warf im ersten Quartal mehr Geld ab als im Vorjahreszeitraum. Dagegen sanken die Einnahmen aus Abo-Gebühren weiter. Das US-Unternehmen betonte, es habe die geringste Abwanderung von Kunden seit sieben Jahren gegeben. Insgesamt fiel der Umsatz um 4 Prozent auf 529 Mio. Dollar (408 Mio. Euro). AOL gingen deutlich fester mit plus 3,48 Prozent bei 26,47 Dollar aus dem Handel.
General Motors rückten um 0,94 Prozent auf 22,44 Dollar vor. Das Opel-Mutterhaus zieht den Verkauf seines Straßburger Werks in Betracht. Ein unabhängiger Berater sei mit der Suche nach "potenziellen" Käufern beauftragt worden, die ein "solides und glaubwürdiges Projekt" vorlegen könnten, teilte eine Sprecherin heute mit. Ziel sei es, die Aktivität und die Arbeitsplätze der Fabrik und des dazugehörenden Forschungszentrums zu erhalten. Den Angaben des Konzerns zufolge wird gleichzeitig eine "interne Lösung" geprüft.