Der ATX stieg um 39,89 Punkte oder 1,97 Prozent auf 2.062,14 Einheiten.
Die Wiener Börse hat am Dienstag deutlich zugelegt. Der ATX stieg um 39,89 Punkte oder 1,97 Prozent auf 2.062,14 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 27 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.035 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,85 Prozent, DAX/Frankfurt +1,15 Prozent, FTSE/London +0,80 Prozent und CAC-40/Paris +2,42 Prozent.
Aktienhändler in Wien sprachen von einer Erholung nach den massiven Verlusten vom Vortag. Am Montag hatten Ängste vor der Euro-Schuldenkrise und die ungewisse politische Lage in Frankreich und den Niederlanden die Börsen noch tief ins Minus geschickt. Positive Impulse kamen am Dienstag von erfolgreich verlaufenen Anleihenauktionen in Europa.
So wurde die Emission niederländischer Anleihen trotz des Rücktritts der Regierung vom Vortag gut aufgenommen. Nach einigen positiven US-Wirtschaftsdaten konnte die Wiener Börse ihr Plus im Späthandel dann weiter ausbauen.
Kräftig gesucht waren vor allem Erste Group und stiegen um 6,39 Prozent auf 16,90 Euro. Gut ein Viertel des Handelsvolumens entfiel allein auf die Erste-Aktie. Die von den Sparkassen und der Erste Bank gemeldeten Ergebnisse für das Österreich-Geschäft waren einem Aktienhändler zufolge wie erwartet ausgefallen und brachten keine Überraschungen. Die Erste-Aktie dürfte vielmehr von der europaweit guten Tendenz der Bankwerte profitiert haben, hieß es.
Zudem haben die Analysten der Berenberg Bank ihre Empfehlung "buy" und ihr Kursziel von 32,30 Euro für die Erste Group-Aktie bestätigt. Auch Raiffeisen wird weiter mit "buy" empfohlen, ihr Kursziel für die Aktie haben die Berenberg-Analysten aber von von 36,20 Euro auf 30,60 Euro gekürzt. Am Dienstag schlossen Raiffeisen mit einem Plus von 1,96 Prozent auf 23,96 Euro.
Auch die meisten anderen ATX-Schwergewichte waren gut nachgefragt. voestalpine legten 1,58 Prozent auf 23,47 Euro zu. OMV stiegen nach Vorlage ihres Quartalszwischenberichts um 1,78 Prozent auf 24,53 Euro. Die von der OMV gemeldeten Zahlen waren laut den Analysten der Berenberg Bank im Großen und Ganzen wie erwartet ausgefallen. Händler in Wien bewerteten die Zahlen als "neutral" bis "leicht positiv".
Andritz befestigten sich nach einer neuen Kaufempfehlung um 0,90 Prozent auf 39,10 Euro und nehmen damit wieder Anlauf auf ihre zuletzt gesehenen Allzeithochs. Die Analysten von Kepler haben die Aktie zuletzt in einer Ersteinstufung mit "buy" und einem Kursziel von 46,00 Euro empfohlen.
Unter den weiteren größeren Gewinnern fanden sich Wienerberger mit einem Plus von 2,54 Prozent auf 8,48 Euro. Größter Verlierer im prime market waren Frauenthal. Die Aktie fiel bei sehr kleinen Umsätzen um 4,27 Prozent auf 9,86 Euro. Unter den wenigen weiteren Verlierern fanden sich Palfinger mit einem Minus von 2,35 Prozent auf 17,00 Euro. Die Analysten von Kepler hatten ihre Coverage der Aktie des Kranherstellers am Montag mit einem Kursziel von 19 Euro und der Empfehlung "hold" aufgenommen.