Euro im frühen Handel leichter

10.03.2010

EUR-USD: Gut behauptet gegenüber dem Richtkurs vom Dienstag und etwas schwächer gegenüber dem Devisengeschäft in New York. Auch gegenüber den Richtwerten von Pfund und Yen tendierte der Euro mit Kursgewinnen. Zum Franken zeigte er sich knapp behauptet.

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Die Gemeinschaftswährung rutschte im frühen europäischen Geschäft gegen den US-Dollar etwas ab und fiel von 1,3590 bis in die Region bei 1,3560 Dollar. Marktbeobachter verwiesen zur Begründung für die Kursrückgänge auf die unter den Erwartungen ausgefallenen deutschen Export-Daten. Auch die Entwicklungen an den Aktienmärkten sei im Auge zu behalten, hieß es weiter.

Um 9 Uhr hielt der US-Dollar gegen den Euro bei 1,3569 nach 1,3557 USD beim Richtkurs vom Dienstag. In New York war der Euro gegen den US-Dollar zuletzt mit 1,3599 USD aus dem Handel gegangen.

Die Maschinenbauaufträge in Japan sind im Jänner um 3,7 % im Vergleich zum Vormonat gesunken. Das ist der erste Rückgang seit 2 Monaten. Die Aufträge für Maschinen, ausgenommen volatile Aufträge wie für Schiffe, hatten ein Volumen von 5,9 Mrd. Euro. Die Maschinenauftragsdaten gelten als Indikator für die Investitionen der Unternehmen der nächsten 6 Monate.

Die japanische Industrie hatte ihre Investitionen im 3. Quartal des bis Ende März laufenden Steuerjahres deutlich zurückgefahren. Sie sanken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 34,5 % und damit im 6. Quartal in Folge. Japans Wirtschaft nimmt zwar an Fahrt auf. Gefahr droht der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt jedoch durch die andauernde Deflation mit dauerhaft sinkenden Preisen.

Die französische Industrieproduktion ist im Januar um 3,5 % im Jahresvergleich und damit stärker als erwartet gestiegen. Ökonomen hatten im Konsens lediglich mit einem Plus von 1,7 % gerechnet. Der Dezemberwert wurde von -2,3 auf -1,8 % nach unten revidiert.

Das italienische BIP ist im 4. Quartal 2009 mit -3,0 % im Jahresvergleich laut Revision stärker gesunken als in der ersten Schätzung mit -2,8 % gemeldet. Im 3. Quartal hatte der BIP-Rückgang bei 4,8 % gelegen. Die italienische Industrieproduktion hingegen überraschte im Januar mit einem Anstieg um 0,1 % im Jahresvergleich (Konsens -3,4 %).

GBP FÄLLT AUFGRUND VON BONITÄTSÄNGSTEN

Der EUR hat gestern Dienstag seinen Erholungskurs nicht fortgesetzt und ist unter 1,36 USD gefallen und noch ist ungewiss, ob der Bodenbildungsprozess bereits abgeschlossen ist. Nach wie vor lasten die Schuldenprobleme der "PIGS“-Länder. Die Gemeinschaftswährung notierte am Nachmittag bei 1,3584 USd, nach 1,3630 USD am Vorabend.

Bisher hat der EUR zum USD in diesem Jahr 5,4 % nachgegeben. Wenig vorteilhaft für den EUR ist vermutlich auch, dass die Mahnungen von Politikern, Spekulationen am Markt gegen das hoch verschuldete Griechenland zu stoppen, von den eigentlichen Problemen des Landes ablenkten. In der Kritik der Politiker stehen vor allem Kreditausfallsversicherungen (CDS). Nicht jeder, der mittels CDS Absicherung gegen einen Ausfall der griechischen Staatsanleihen kauft, "wettet“ auf einen Bankrott. Vielmehr reduzierten Anleger mittels CDS das durch die griechische Fiskalpolitik immens gestiegene Ausfallrisiko der von ihnen gehaltenen Anleihen.

Heute früh gab es in Fernost kaum Bewegung. Ein skeptischer Kommentar der Ratingagentur Fitch zu Großbritannien drückte das GBP zum USD auf den niedrigsten Stand seit einer Woche. Nach Einschätzung von Fitch hat sich die Kreditwürdigkeit des Landes verschlechtert. Zwar werde die Bewertung mit der Bestnote "AAA" beibehalten.
Unter den "AAA"-Ländern sei aber eine Anpassung des Ratings bei Großbritannien ebenso wie bei Frankreich und Spanien am dringlichsten. Die Vorschläge der britischen Regierung zur Haushaltssanierung seien ungenügend. Das GBP sank in Reaktion auf die Äußerungen bis auf 1,4947 Dollar.

Am Rentenmarkt profitierte der Bund-Future von den anhaltenden Unsicherheit in Bezug auf die schuldenbeladenen Euro-Länder. Der Kontrakt kletterte 32 Ticks auf 122,87 Zähler. Der Rohstoffmarkt war ruhig und zog leicht an. Die Nachfragesituation in China lässt momentan kaum Phantasien für eine deutliche Baisse.

Wichtige Ereignisse des Tages: DE (08:00): Verbraucherpreise Feb., Handelsbilanz Jän., GB (10:30): Industrieproduktion; US (16:00): Großhandelslager Jän., Budgetzahlen für Februar.

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