Börsen
Europa mehrheitlich mit Verlusten
05.05.2011
Im Fokus standen Unternehmenszahlen, Finanzwerte kamen unter Druck.
Die europäischen Leitbörsen haben am Donnerstag mehrheitlich mit Verlusten geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 verlor 27,77 Einheiten oder 0,94 Prozent auf 2924,25 Zähler. Angesichts einer auf Hochtouren laufenden Berichtssaison sorgten zahlreiche Unternehmenszahlen für Impulse am Markt.
Am Nachmittag standen zudem die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank EZB und der Bank von England auf der Agenda. Sowohl die Bank of England als auch die EZB hatten erwartungsgemäß ihre Leitzinsen unverändert belassen. Mit Spannung wurde die Rede von EZB-Chef Trichet verfolgt. Experten interpretierten die Kommentare dahingehend, dass die Zinsen im Juni voraussichtlich noch nicht weiter erhöht werden sollen.
Besonders unter Druck standen am heutigen Handelstag Finanzwerte. Societe Generale sanken 4,89 Prozent auf 43,295 Euro, BBVA fielen 1,51 Prozent auf 8,426 Euro und UniCredit verbilligten sich um 1,79 Prozent auf 1,646 Euro. Societe Generale hatten zu Jahresbeginn einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. ING Groep verteidigten gegen den Trend der Branche bis zuletzt die Spitzenposition innerhalb des EuroStoxx-50 und gingen mit einem Aufschlag von 1,46 Prozent auf 8,913 Euro aus dem Handel. Die Ergebnisse des ersten Quartals hatten mit einem Gewinnsprung die Markterwartungen übertroffen.
Autowerte waren im Verlauf weniger gut gesucht. Zahlreiche Analystenstimmen rückten BMW in den Fokus. Während Analysten von Credit Suisse, Morgan Stanley und Commerzbank ihr Kursziel anhoben, senkten die Wertpapierexperten von Cheuvreux die Aktie auf "Underperform". BMW notierten mit minus 1,88 Prozent bei 61,18 Euro. Peugeot notierten an der Pariser Börse mit einem Abschlag von 1,50 Prozent auf 29,88 Euro und Renault verloren 2,78 Prozent auf 39,67 Euro.
Im DAX gingen Adidas gefolgt von Henkel als größte Gewinner aus dem Handel. Börsianern zufolge seien die vorgelegten Zahlen und der Ausblick "besser als erwartet" ausgefallen. Die Papiere sprangen 7,25 Prozent auf 53,50 Euro. Mehrere Analystenstimmen hatten ihre Empfehlungen für die Henkel-Aktie revidiert, Goldman Sachs hob das Kursziel an. Die Titel notierten mit plus 2,35 Prozent bei 47,895 Euro. Lufthansa hatte am Vortag nach Börsenschluss Quartalszahlen vorgelegt, die von Händlern "gemischt" bewertet wurden. An der Börse gewannen Lufthansa 1,21 Prozent auf 14,67 Euro. Münchener Rück konnten trotz Milliardenverlust im ersten Quartal einen leichten Zuwachs von 0,81 Prozent auf 111,75 Euro verzeichnen. Allianz-Titel notierten hingegen mit minus 4,06 Prozent auf 100,45 Euro deutlich im roten Bereich.
An der Londoner Börse stürzten Lloyds 8,00 Prozent auf 53,38 Pence, nachdem berichtet wurde, dass der Gewinn der teilverstaatlichten Großbank zu Jahresbeginn eingebrochen sei. Schroders verloren 8,09 Prozent und notierten damit bei 1.398 Pence. Indexschwergewichte Xstrata (minus 2,62 Prozent) und Kazakhmys mussten ebenfalls deutliche Verluste hinnehmen. Nachdem JPMorgan die Aktie von Kazakhmys auf "Underweight" gesenkt hatte, sanken die Titel 3,45 Prozent auf 1.260 Pence. Diageo gewannen 1,49 Prozent auf 1.230 Pence. Der weltgrößte Spirituosen-Hersteller hat seinen Umsatz dank einer starken Nachfrage insbesondere in Asien weiter gesteigert.
Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%) Wien ATX 2.802,91 - 32,20 -1,14 Frankfurt DAX 7.376,96 + 3,03 +0,04 London FT-SE-100 5.919,98 - 64,1 -1,07 Paris CAC-40 4.004,87 - 38,26 -0,95 Zürich SPI 5.947,07 - 18,93 -0,32 Mailand FTSE MIB 21.741,02 - 174,30 -0,80 Madrid IBEX-35 10.627,30 - 85,30 -0,80 Amsterdam AEX 354,82 - 1,09 -0,31 Brüssel BEL-20 2.693,74 - 7,53 -0,28 Stockholm SX Gesamt 367,32 - 0,36 -0,10 Europa Euro-Stoxx-50 2.924,25 - 27,77 -0,94