Europas Börsen am Mittag klar im Plus
11.11.2009
Einige Banken nach Quartalszahlen sehr stark - Credit Agricole und ING mit Kurssprüngen. 12:45 Uhr: DAX + 1,36 %. FTSE +1,16 %. Euro-Stoxx-50 +1,26 %.
Marktbewegende Konjunkturdaten stehen nicht auf der Agenda. Dafür stehen zahlreiche Unternehmen insbesondere aus dem Finanzsektor mit Zahlen im Fokus. "Wir befinden uns nun in einem zyklischen Bullenmarkt", sagte ein Analyst. Die Daten von der Unternehmensfront und der Konjunktur seien schlichtweg zu gut, so dass eine Korrektur an den Märkten ausbleibe.
Anteilsscheine von Credit Agricole kletterten mit plus 5,48 % auf 15,295 Euro an die Spitze im europäischen Leitindex. Die französische Bank schnitt im dritten Quartal nicht so schlecht ab wie von Experten befürchtet.
Auch ING verbuchten nach endgültigen Quartalszahlen mit plus 5,24 % auf 10,05 Euro Kursgewinne. Der vom Staat gestützte und vor der Aufspaltung stehende niederländische Finanzkonzern kehrte im dritten Jahresviertel wieder in die Gewinnzone zurück. Dabei habe ING von der Erholung an den Finanzmärkten profitiert, sagte Präsident Jan Hommen. Zudem hätten hohe Zinseinnahmen und niedrigere Kosten zu dem Gewinn beigetragen, hieß es.
Die italienische Großbank UniCredit erlitt dagegen im dritten Quartal wegen hoher Belastungen aus dem Kreditgeschäft erneut einen Gewinnrückgang. Hauptgrund dafür war, dass die Bank mehr Geld für unsichere Kredite zurücklegen musste. Die Titel zeigten sich bei 2,505 Euro unverändert und blieben damit hinter der Entwicklung des Gesamtmarktes.
In London waren Sainsbury stark gefragt. Die Supermarktkette konnte mit ihrem Halbjahresgewinn die Anleger überzeugen. Zudem rechnet der Konzern mit einem starken Weihnachtsgeschäft. An der Börse wurde dies mit einem Aufschlag von 3,42 % auf 338,25 Pence honoriert. Kräftig im Plus notierten zudem die Papiere von Goldminenbetreibern wie Fresnillo und Randgold Resource mit Aufschlägen zwischen 5 und 7 %. Andere Minentitel landeten ebenfalls weit vorne im FTSE 100-Index.
Reed Elsevier rutschten dagegen mit minus 5,47 % auf 458,00 Pence ans "Footsie"-Ende. Bei dem britisch-niederländischen Verlagskonzern nahm Vorstandschef Ian Smith nach nur acht Monaten seinen Hut. Sein Nachfolger werde der Elsevier-Chef Erik Engstrom, teilte die Gesellschaft. Reed Elsevier leidet weiter unter der weltweiten Rezession und der Schwäche des Anzeigengeschäfts. Der Trend des ersten Halbjahres habe auch in der zweiten Jahreshälfte angehalten, hieß es vom Unternehmen.
Eon-Aktien legten nach der Bilanzvorlage des Versorgers 1,56 % auf 27,35 Euro. Der größte deutsche Energiekonzern überraschte mit einer erneuten Erhöhung der erst im Sommer leicht angehobenen Prognose für den bereinigten Konzernüberschuss. Börsianer werteten die Zahlen und vor allem den Ausblick positiv.