Vor allem die Pharmabranche stand im Blickpunkt.
Die europäischen Leitbörsen haben am Freitag einheitlich im Plus geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 notierte zu Börsenschluss mit plus 1,14 Prozent bei 2746,23 Punkten.
Angesichts der Veröffentlichung besser als erwarteter Arbeitsmarktdaten aus den USA, konnten die europäischen Aktienmärkte die leichten Kursgewinne im Frühhandel im Verlauf weiter ausbauen. Die Zahl des Beschäftigungsrückgangs ist mit minus 54.000 Stellen deutlich besser ausgefallen als von Volkswirten erwartet wurde. Der marginale Anstieg der Arbeitslosenquote von 9,5 auf 9,6 Prozent brachte keine negativen Impulse für die europäischen Börsen.
Der Freitag stand in Europa ganz im Zeichen der Pharmabranche. Roche konnte nach einer angekündigten konzernweiten Kostensenkungsinitiative mit einem Plus von 1,24 Prozent auf 147,5 Schweizer Franken aus dem Handel gehen. Bayer verzeichnete zu Börsenschluss einen Anstieg von 0,73 Prozent auf 49,5 Euro. Das Unternehmen hat in den USA einen Rückschlag im Patentstreit mit Watson Pharmaceuticals um das Verhütungsmittel Yasmin erlitten.
Auch die Aktien von Merck konnten ihre Kursgewinne im Handelsverlauf weiter ausbauen. Sie schlossen mit einem Plus von 2,75 Prozent auf 71,02 Euro. Analysten der Unicredit verwiesen auf eine Meldung, wonach das Multiple-Sklerose-Medikament nach Russland nun auch in Australien zugelassen wurde. Weiters werde die Zulassung in einem westlich orientierten Land als Hinweis für kommende Entscheidungen in Europa und den USA ausgelegt.
Auch Versorgeraktien blieben weiterhin im Fokus. Trotz der Unsicherheit bezüglich der Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken, stiegen RWE um 1,26 Prozent auf 53,23 Euro. Das Strom- und Gasunternehmen E.On schloss ebenfalls mit plus 0,81 Prozent bei 22,93 Euro. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel habe sich zuvor für eine Verlängerung von zehn bis 15 Jahren ausgesprochen. Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff wolle jedoch nur einer Laufzeitverlängerung von höchstens neun Jahren zustimmen. Eine endgültige Entscheidung soll im Rahmen eines Koalitionsgipfels getroffen werden.
Einen weiteren Fokus stellte die Bankenindustrie dar. Credit Suisse-Aktien stiegen um 3,18 Prozent auf 47,09 Schweizer Franken. BNP Paribas, Frankreichs größte Bank, registrierte einen Anstieg von 1,93 Prozent auf 53,44 Euro.
Die Rohstoffindustrie verzeichnete in einer Branchenbetrachtung den drittgrößten Anstieg. Rio Tinto erhöhten sich um 1,52 Prozent auf 3536 Pence. BHP Billiton verteuerten sich um 1,84 Prozent auf 1936 Pence.
Als Verlierer ging Theolia, eine französische Windenergie-Gesellschaft, aus dem Handel. Die Titel des Unternehmens, das zuvor Kapital aufnehmen musste um einen Bankrott zu verhindern, fielen um 10,63 Prozent auf 1,43 Euro. Ursache sei die Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse, in denen ein Nettoverlust von 24,2 Millionen Euro ausschlaggebend sei. Auch die Liquiditätslage sei durch starke Investitionen angeschlagen.
Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%) Wien ATX 2.475,99 + 10,57 +0,43 Frankfurt DAX 6.134,62 + 50,77 +0,83 London FT-SE-100 5.428,15 + 57,1 +1,06 Paris CAC-40 3.672,20 + 40,77 +1,12 Zürich SPI 5.645,28 + 53,60 +0,96 Mailand FTSE MIB 20.639,86 + 227,58 +1,11 Madrid IBEX-35 10.599,40 + 61,80 +0,59 Amsterdam AEX 329,35 + 2,78 +0,85 Brüssel BEL-20 2.549,96 + 12,20 +0,48 Stockholm SX Gesamt 327,84 + 1,83 +0,56 Europa Euro-Stoxx-50 2.746,23 + 31,04 +1,14