Konjunkturdaten aus Europa und den USA im Blick - CRH nach Zahlen sehr schwach.
Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag einheitlich mit Kursgewinnen aus der Sitzung gegangen. Der Leitindex Euro-Stoxx-50 erhöhte sich bis Handelsschluss um 16,33 Einheiten oder 0,68 Prozent auf 2.432,29 Zähler.
Bereits in der Früh konnten positive Vorgaben aus Asien für Auftrieb sorgen. Dort hatten die Hoffnungen auf Konjunkturmaßnahmen seitens der Bank of Japan für eine optimistische Stimmung am Markt gesorgt. Im weiteren Verlauf lieferten dann hauptsächlich neue Konjunkturdaten Impulse.
So fielen die Wachstumsdaten für das deutsche sowie für das französische Bruttoinlandsprodukt etwas besser als erwartet aus, dagegen ist das BIP in der Eurozone im zweiten Quartal um 0,2 Prozent zurückgegangen. Auch das deutsche ZEW-Konjunkturerwartungsbarometer ist im August überraschend um 5,9 Punkte auf minus 25,5 Zähler zurückgegangen. Der Index fiel damit auf den bisher tiefsten Stand des Jahres.
Aufmerksamkeit kam am Nachmittag auch den Daten aus den USA zu. Sowohl die besser als erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsumsätze als auch die stärker als prognostiziert gestiegenen Erzeugerpreise wurden positiv an den internationalen Börsenparketts aufgenommen.
Von Unternehmensseite fiel der Blick indessen auf CRH. Der irische Baustoffkonzern lieferte laut Marktteilnehmern enttäuschende Quartalszahlen ab und brach bis Handelsschluss um 5,35 Prozent auf 14,68 Euro ein. Größter Kursverlierer im Euro-Stoxx-50 waren jedoch die Papiere von Nokia, welche um satte 7,89 Prozent auf 2,008 Euro abrutschten.
Wie das Marktforschungsunternehmen Gartner heute bekanntgegeben hatte, ist der weltweite Absatz an Mobiltelefonen im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 2,3 Prozent auf 419 Millionen verkaufte Geräte geschrumpft. Nokia ist der große Verlierer in dieser Statistik: Im gesamten Markt bleibt der langjährige Spitzenreiter mit einem Anteil von 19,9 Prozent zwar relativ nahe an Samsung dran. Bei den Smartphones mit ihren hohen Margen sieht es jedoch düster aus: Der Marktanteil des betagten Symbian-Systems brach von 22,1 auf 5,9 Prozent ein. Die neuen Lumia-Smartphones haben zwar nahezu im Alleingang erstmals den Marktanteil von Microsofts Windows-Phone-Plattform steigen lassen - es ist aber nur eine Verbesserung von 1,6 auf 2,7 Prozent. Die Symbian-Lücke ist damit lange nicht gestopft.
Mit einem moderaten Plus schlossen indessen die Papiere von RWE (plus 0,59 Prozent auf 33,14 Euro). Deutschlands zweitgrößter Versorger konnte sich nach dem Krisenjahr 2011 in den ersten sechs Monaten 2012 operativ verbessern. Angesichts der schwierigen Lage auf dem Energiesektor will RWE nun allerdings sein Sparprogramm verschärfen. Konzernweit sollen rund 2.400 Stellen zusätzlich zu dem ohnehin schon geplanten Abbau von 8.000 Arbeitsplätzen gestrichen werden.