Die Leitbörsen in Europa konnten keine einheitliche Richtung finden.
Um 10.20 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 7.370,07 Punkten, das entspricht einem Plus von 13,56 Einheiten oder 0,18 Prozent. In London fiel der FT-SE-100 hingegen 19,6 Einheiten oder 0,32 Prozent auf 6.049,71 Zähler. Der Euro-Stoxx-50 stieg minimale 0,32 Einheiten oder 0,01 Prozent auf 2.955,15 Punkte.
Mangels marktbewegender Konjunkturdaten richten die Anleger ihre Aufmerksamkeit weiterhin auf Einzelwerte mit Zahlenvorgaben, hieß es am Markt. Und an diesen mangelt es am heutigen Handelstag nicht. So lieferten einige Branchenschwergewichte wie etwa Credit Suisse, Volvo oder BP ihre Erstquartalszahlen. Für Zurückhaltung an den Märkten sorgt außerdem die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed), die erst nach dem europäischen Börsenschluss erwartet wird.
Automobilsektor stark
Im Branchenvergleich zeigte sich bisher der Automobilsektor stark. Hier sorgten vor allem Volvo für eine positive Tendenz, die sich nach Zahlen um 1,76 Prozent auf 115,60 schwedische Kronen verteuern konnten. Der Nettoertrag des schwedischen Nutzfahrzeugherstellers stieg im ersten Quartal auf 4,2 Mrd. Kronen (471 Mio. Euro) gegenüber 1,7 Mrd. Kronen zwölf Monate zuvor. Beim Umsatz legte Volvo um 22 Prozent auf 71,6 Mrd. Kronen zu. Ebenfalls im Plus zeigten sich unter anderem Renault (plus 2,65 Prozent auf 40,49 Euro), die ebenfalls gute Erstquartalszahlen vorweisen konnten. Weitere Kursgewinner waren Volkswagen (plus 1,45 Prozent auf 122,45 Euro) und Daimler (plus 0,58 Prozent auf 52,26 Euro).
Mit Ericsson präsentierte sich ein weiterer schwedischer Titel in gutem Licht. Der weltgrößte Mobilfunkausrüster hat seinen Gewinn im ersten Quartal gegenüber dem Jahresauftakt 2010 verdreifacht. Der Nettoertrag stieg von 1,3 auf 4,1 Mrd. Kronen (459 Mio. Euro). Die Titel sprangen satte 8,20 Prozent auf 87,05 schwedische Kronen.
Trotz positiver Geschäftszahlen mussten Credit Suisse einen leichten Kursverlust von 0,28 Prozent auf 39,19 Schweizer Franken einbüßen. Die Schweizer Großbank steigerte in den ersten drei Monaten dieses Jahres seinen Überschuss im Vergleich zum Vorquartal um 35 Prozent auf 1,1 Mrd. Schweizer Franken (857 Mio. Euro). Der europäische Bankensektor zeigte sich bisher generell schwach. Allen voran verbilligten sich Societe Generale (minus 1,31 Prozent auf 42,93 Euro) und BBVA (minus 0,92 Prozent auf 8,34 Euro).
Mehr Unternehmensnachrichten aus der Schweiz kamen von ABB. Der Elektrokonzern hat im ersten Quartal dank hoher Investitionen der Industrie einen kräftigen Gewinnanstieg verbucht. Der Überschuss legte verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 41 Prozent auf 655 Millionen Dollar (448 Mio. Euro) zu. Die Papiere verteuerten sich in Zürich um 1,29 Prozent auf 22,85 Schweizer Franken.
Anders sieht es beim britische Ölkonzern BP aus. Die Folgekosten der verheerenden Ölpest im Golf von Mexiko belasten weiter das BP-Geschäft. Höhere Ausgaben sowie eine geringere Produktion durch die Explosion der Bohrplattform "Deepwater Horizon" vor rund einem Jahr machten die für BP positiven Effekte der steigenden Ölpreise zunichte. Der Nettogewinn vor Bestandswertveränderungen sank im ersten Quartal um zwei Prozent auf 5,5 Mrd. Dollar (3,8 Mrd. Euro). BP-Aktien konnten sich in London dennoch um 0,88 Prozent auf 468,30 Pence verbessern.