Europas Börsen im Verlauf uneinheitlich
30.10.2009
Ohne klare Richtung - Sorgen wegen Auslaufen staatlicher Konjunkturmaßnahmen - 12:50 Uhr: DAX -0,56 %. FTSE +0,10 %. Euro-Stoxx-50 -0,50 %.
Nach ihren Vortagsgewinnen haben sich die europäischen Börsen am Freitag uneinheitlich entwickelt. Außer auf einige Unternehmenszahlen richtete sich der Blick der Anleger vor dem Wochenende auf Konjunkturdaten aus Europa und den USA. Die US-BIP-Daten seien die gute Nachricht des Vortags gewesen, aber die Anleger blieben besorgt wegen des Auslaufens staatlicher Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur.
Nach Sektoren zeigten sich im Stoxx-600 die Immobilienwerte am stärksten in der Gewinnzone mit einem durchschnittlichen Aufschlag von 0,61 %, dahinter folgten die Finanztitel mit Aufschlägen von 0,56 %. Auf der Verliererseite fanden sich die Versicherer mit einem Minus von 1,19 % sowie die Automobilhersteller mit einem Abschlag von 0,73 %.
Renault setzten sich mit plus 2,51 % auf 31,90 Euro an die Spitze des
CAC-40. Beim französischen Autobauer führte die Absatzkrise auf dem
Automarkt zwar auch im dritten Quartal zu einem zweistelligen
Umsatzrückgang. Allerdings habe sich das Minus weiter verringert und der
positive Trend im operativen Geschäft aus dem Vorquartal bestätigt, teilte
das Unternehmen bereits am Vorabend nach Börsenschluss mit.
Der
Konzern sei zudem auf Kurs, das Ziel eines positiven Cashflows in diesem
Jahr zu erreichen. Ferner kündigte Renault an, den Marktanteil in Europa
2009 zu steigern. Bei Analysten stießen die Aussagen auf ein positives Echo.
Titel des Konkurrenten PSA Peugeot Citroen gewannen im Kielwasser von
Renault 1,50 % auf 22,65 Euro.
Ein leicht angehobener Ausblick reichte bei Sanofi-Aventis nicht für eine nachhaltig positive Kursentwicklung - zuletzt verlor die Aktie 0,31 % auf 50,720 Euro. Nach einem Gewinn- und Umsatzanstieg im dritten Quartal rechnet der französische Pharmakonzern für das vierte Quartal nun mit einer Umsatz- und Ergebnissteigerung. Ein Impfstoff gegen die Schweinegrippe soll das Ergebnis je Aktie vor Sonderposten von 11 % nach zuvor rund 10 % steigen lassen. Mit den Drittquartalszahlen konnte das Unternehmen laut Händlern ergebnisseitig die Markterwartungen übertreffen, wogegen die Umsatzentwicklung die Konsensschätzungen verfehlte.
Alcatel-Lucent fielen hingegen nach der Zahlenvorlage mit minus 7,93
% auf 2,65 Euro ans CAC-Ende. Der angeschlagene Netzwerkausrüster rutscht
immer tiefer in die roten Zahlen. Unterm Strich stand für das dritte Quartal
ein Verlust von 182 Mio. Euro nach minus 40 Mio. Euro im Jahr zuvor.
Im
zweiten Quartal hatte der Verkauf der Thales-Anteile dem Netzwerkausrüster
einen schmalen Gewinn beschert. Wie seine Wettbewerber leidet Alcatel-Lucent
unter der Zurückhaltung der Telekomunternehmen, die in diesem Jahr weniger
in ihre Netze investieren. Unternehmenschef Ben Verwaayen sprach von einem
"weiter schwierigen" Marktumfeld, will aber in diesem Jahr beim operativen
Gewinn eine schwarze Null schaffen.