Europas Börsen im Verlauf unentschlossen
26.10.2009
13:10 Uhr: DAX +0,38 %. FTSE +0,20 %. Euro-Stoxx-50 + 0,20 %.
Gestützt von positiven Vorgaben aus Fernost und Kursgewinnen bei Chemiewerten haben die europäischen Aktienmärkte am Montag zugelegt.
Demgegenüber standen teils deutliche Verluste bei Aktien der Finanz-und Versicherungsbranche, die unter der Ankündigung einer Kapitalerhöhung des niederländischen Finanzkonzerns ING, litten. Das derzeit vom Staat mit 10 Mrd. Euro gestützte Unternehmen überraschte am Montagmorgen die Märkte mit einem Bündel an Nachrichten negativ.
Das Unternehmen will neue Aktien für 7,5 Mrd. Euro verkaufen, um damit einen Teil der Staatshilfe zurückzuzahlen. Der einstige Stolz der Finanzwelt der Benelux-Staaten muss zudem auf Druck der EU aufgespalten werden. Der Konzern gab zudem Q3-Zahlen bekannt. Demnach verdiente das Unternehmen operativ wieder mehr als zuletzt.
Das ING-Papier verlor 9,43 % auf 10,56 Euro - seit dem Tief im Frühjahr legte die Aktie allerdings immer noch rund 320 % zu und war damit einer der größten Gewinner im europäischen Versicherungs- und Bankensektor. Am Montag sorgten die Nachrichten aus Amsterdam für eine trübe Stimmung im Banksektor.
Die Anteile von BNB Paribas, Generali, Credit Agricole und Aegon lagen kurz vor Mittag noch im Minus. Die anderen Finanztitel wie Axa, Intesa Sanpaolo, Deutsche Bank und Unicredit konnten ihre Anfangsverluste wieder aufholen und lagen zuletzt im Plus. Die spanischen Banken Santander und BBVA konnten sich dagegen von Anfang an vom negativen Branchentrend am Montag lösen und legten leicht zu. Die BBVA legt am Dienstag ihre Zahlen vor.
Größter Gewinner im Euro-Stoxx-50 waren die Aktien des deutschen Chemie- und Pharmaunternehmens Bayer, die sich bis zum Mittag um 2,77 % auf 49 Euro verteuerten. Das Unternehmen legt am Dienstag seine Zahlen für das dritte Quartal vor. Die Chemie- und Pharmaaktien lagen am Montag größtenteils deutlich im Plus und sorgten damit für ein insgesamt freundliches Bild zum Wochenauftakt.
Am Aktienmarkt in London stand nach einer Studie der Großbank HSBC einmal mehr der Rohstoffsektor im Blickpunkt, nachdem dieser bereits am Freitag für Kursgewinne des Gesamtmarkts gesorgt hatte. Die Experten der Bank nahmen die Beobachtung zahlreicher Einzeltitel auf.
Als Favoriten sieht die HSBC dabei das Papier von Anglo American, das sie mit "Overweight" einstufen. Das Papier von Xstrata wird von den HSBC-Analysten dagegen mit "Underweight" bewertet. Die Einstufung für BHP Billiton liegt bei "Neutral". Anglo American und BHP Billiton gehörten dann auch zu den Gewinnern in einem knapp behaupteten Markt, während Xstrata an Wert verlor.