Nach schwachem Start notierte der Euro-Stoxx-50 mit einem Plus von 0,4 Prozent.
Die europäischen Leitbörsen haben die Sitzung am Mittwoch nach einem verhaltenen Beginn einheitlich in der Gewinnzone beendet. Nach schwachen Vorgaben aus Tokio notierten die Indizes zum Börsenstart im Minus und vollzogen im Verlauf eine Trendumkehr in den grünen Bereich. Der Euro-Stoxx-50 schloss mit einem Aufschlag von 0,40 Prozent bei 2.866,23 Punkten.
Japan und Portugal im Fokus
An den internationalen Börsen steht momentan das politische und wirtschaftliche Weltgeschehen im Mittelpunkt des Tagesgesprächs. Neben der Erdbebenkatastrophe in Japan und den militärischen Gefechten in Libyen, rückt nun das Euro-Sorgenkind Portugal mit einer entscheidenden Parlamentssitzung zum drastischen Sparprogramm der Regierung in den Fokus. Sogar der Rücktritt des Ministerpräsidenten Jose Socrates steht zur Debatte, sollte sich die Regierungspartei in der Abstimmung des Sparpakets nicht durchsetzen können.
Stärkster Wert im Euro-Stoxx-50 waren UniCredit mit einem Kursgewinn von 2,16 Prozent auf 1,794 Euro. Dabei hat das Institut in seiner Bilanz 2010 einen Gewinnrückgang von 1,7 auf 1,3 Mrd. Euro verbuchen müssen. Hierbei drückten hohe Abschreibungen in Kasachstan und ein schleppendes Privatkundengeschäft. Allerdings fiel das Schlussquartal besser als erwartet aus und ein positiver Ausblick konnte die Anleger zum Aktienkauf überzeugen.
In Madrid setzten sich die Titel des Textilunternehmens Inditex konkurrenzlos an die Spitze des Leitindex IBEX. Die Mutter der Modekette Zara erzielte im Jahr 2010 einen Nettogewinn von 1,7 Mrd. Euro, 32 Prozent mehr als im Vorjahr. Vor allem in den asiatischen Märkten wolle man künftig kräftig wachsen. Die Inditex-Papiere gewannen 6,02 Prozent auf 57,25 Euro.
In Frankfurt prägte der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück (Munich Re) das Tagesgespräch. Angesichts des verheerenden Erdbebens in Japan schätzt der Konzern seine Belastungen aktuell auf 1,5 Mrd. Euro. Mit diesem Aufwand sei das bisherige Gewinnziel von 2,4 Mrd. Euro für 2011 nicht realisierbar, gab das Unternehmen bekannt. Nun legt der Rückversicherer auch sein Aktienrückkaufprogramm auf Eis. Die Aktien gingen um 0,41 Prozent schwächer bei 109,55 Euro aus dem Handel.
BMW konnten am deutschen Börsenparkett indessen Gewinne von 1,25 Prozent auf 55,27 Euro einstreifen. Händler verwiesen auf eine Kaufempfehlung durch die Analysten von Sanford C. Bernstein & Co. Indessen hat der deutsche Baugigant Hochtief ein Rekordjahr 2010 ausgewiesen. Die Bilanz übertraf zudem noch die Prognosen der Analysten mit einem Gewinnanstieg von 191,7 auf 288 Mio. Euro. Die Papiere schlossen um 2,52 Prozent fester bei 74,10 Euro.
Die Spitze des Londoner Leitindex "Footsie" wurde von den Minenwerten dominiert. Kazakhmys gewannen 4,45 Prozent auf 1.431 Pence und Xstrata legten um 3,49 Prozent auf 1.422,5 Pence zu. Nach Zahlen stiegen Eurasian Natural Resources um 3,45 Prozent auf 929,5 Pence. Der Konzerngewinn für 2010 fiel mit 2,19 Mrd. Dollar höher als die von Analysten erwarteten 1,92 Mrd. Dollar aus.
Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%) Wien ATX 2.842,08 + 18,18 +0,64 Frankfurt DAX 6.804,45 + 23,48 +0,35 London FT-SE-100 5.795,88 + 33,20 +0,58 Paris CAC-40 3.913,73 + 21,02 +0,54 Zürich SPI 5.690,02 + 26,84 +0,47 Mailand FTSE MIB 21.698,39 + 141,57 +0,66 Madrid IBEX-35 10.638,00 + 61,90 +0,59 Amsterdam AEX 359,74 + 3,36 +0,94 Brüssel BEL-20 2.630,60 + 20,40 +0,78 Stockholm SX Gesamt 356,30 + 2,05 +0,58 Europa Euro-Stoxx-50 2.866,23 + 11,44 +0,40