Für Gesprächsstoff in den Handelsräumen sorgten vor allem französische Aktien.
Im Licht gemischt ausgefallener US-Konjunkturdaten haben die europäischen Aktienmärkte am Freitag mehrheitlich im Minus geschlossen. Während die europäischen Leitbörsen bis zur Veröffentlichung der US-Konjunkturdaten stärker im Minus tendierten, konnten sie sich nach den Zahlen etwas erholen, gingen trotzdem mit Verlusten aus dem Handel.
Der Euro-Stoxx 50 sank um 0,39 Prozent auf 2.742,14 Punkte. Der CAC-40-Index in Paris ermäßigte sich um 0,24 Prozent auf 3.643,14 Punkte und der FT-SE 100 in London gab um 1,05 Prozent auf 5.258,02 Punkte nach.
Zunächst lösten die überraschend schwach ausgefallenen Daten zum Wirtschaftswachstum in den USA noch einen Ausverkaufsschub aus. Zwei weitere Indizes, die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago und das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima, brachten allerdings unerwartet gute Ergebnisse mit sich. Diese hoben die Stimmung an den europäischen Börsen wieder und befestigten die europäischen Leitindizes. Schlussendlich reichte es aber mit Ausnahme des DAX nicht mehr für Kursgewinne.
Für Gesprächsstoff in den Handelsräumen sorgten vor allem französische Aktien. An der Spitze des Euro-Stoxx 50 zum Beispiel notierten Schneider Electric-Papiere mit 2,43 Prozent im Plus bei 88,50 Euro. Der Elektronikkonzern hatte den Gewinn im ersten Halbjahr mehr als verdoppelt.
Nach Unternehmenszahlen stand auch ein anderes französisches Unternehmen im Fokus der Anleger. Der Autobauer Renault schreibt wieder schwarze Zahlen und konnte seinen Umsatz um 23,1 Prozent auf 19,7 Mrd. Euro steigern. Die Ergebnisse übertrafen die zu Jahresbeginn festgelegten Ziele. Im Tagesverlauf konnten Renault-Papiere um 1,75 Prozent auf 34,24 Euro zulegen.
Das Baustoffunternehmen Lafarge senkte hingegen wegen unsicherer Aussichten seine Gewinnprognosen. Zudem kündigte das Unternehmen nach schwachen Umsätzen eine Kürzung der Investitionen an. Die wirtschaftliche Lage sei von Land zu Land verschieden, räumte der Weltmarktführer aus Frankreich ein. Lafarge-Titel fielen um 3,89 Prozent auf 41,80 Euro.
Weiterhin negative Zahlen kommen vom angeschlagenen Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent. Unterm Strich stand für April bis Juni ein Verlust von 184 Mio. Euro. Alcatel-Lucent konnte im zweiten Quartal seine Umsätze gegenüber dem ersten Quartal um gut 17 Prozent steigern auf 3,8 Mrd. Euro. Ein Börsianer bezeichnete die Zahlen dennoch insgesamt als besser als erwartet. Zudem lobte er, dass der Ausblick auf das restliche Jahr ermutigend sei. Die Papiere schossen 11,07 Prozent auf 2.297 Euro hoch und waren Spitzenreiter im Pariser CAC-40-Index.
Bis auf BP strotzen Ölkonzerne wieder vor Kraft. Die Branchenriesen ExxonMobil, Shell und Chevron überboten sich in dieser Woche geradezu mit glänzenden Zahlen. Heute meldete der französische Total-Konzern einen gewaltigen Umsatz- und Gewinnanstieg. Der bereinigte Überschuss legte von 1,7 auf 2,96 Mrd. Euro zu, ein Plus von 74,1 Prozent. Total-Titel in Paris legten um 0,94 Prozent auf 38,71 Euro zu.
Allmählich kommen auch die von der Wirtschaftsflaute gedämpften Geschäfte vom deutschen Baustoffkonzern HeidelbergCement in Fahrt. Der DAX-Neuling hat seinen Umsatz im zweiten Quartal um 9,5 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro ausgeweitet. "Der Tiefpunkt ist überwunden", zog das Unternehmen Bilanz. Die Aktien fielen um 3,39 Prozent auf 38,65 Euro.
Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%) Wien ATX 2.483,86 - 22,71 -0,91 Frankfurt DAX 6.147,97 + 13,27 +0,22 London FT-SE-100 5.258,02 - 55,9 -1,05 Paris CAC-40 3.643,14 - 8,77 -0,24 Zürich SPI 5.489,77 - 17,02 -0,31 Mailand FTSE MIB 21.021,56 - 75,41 -0,36 Madrid IBEX-35 10.499,80 - 159,70 -1,50 Amsterdam AEX 330,64 - 1,49 -0,45 Brüssel BEL-20 2.517,30 - 20,60 -0,81 Stockholm SX Gesamt 327,09 - 0,31 -0,09 Europa Euro-Stoxx-50 2.742,14 - 10,79 -0,39