Der Euro-Stoxx 50 sank um 0,48 Prozent. Nur ATX legte zu.
Der Euro-Stoxx 50 hat am Donnerstag seine Vortagesverluste ausgeweitet. Börsianer machten dafür Gewinnmitnahmen im Dow Jones nach den zuletzt deutlichen Kursanstiegen verantwortlich. Zudem litten US-Konsumwerte unter negativen Zahlen von Colgate-Palmolive und drückten den Leitindex damit weiter ins Minus. Positiv aufgenommene Quartalsergebnisse europäischer Schwergewichte dämmten Händlern zufolge die Verluste an den europäischen Börsen ein.
Der Euro-Stoxx 50 sank um 0,48 Prozent auf 2.752,93 Punkte, nachdem er am Vortag bereits 0,12 Prozent verloren hatte. Der CAC-40-Index fiel in Paris um 0,50 Prozent auf 3.651,91 Punkte und der FT-SE 100 in London gab um 0,11 Prozent nach auf 5.313,95 Punkte.
Auch in Europa zählten Konsumwerte zu den größten Verlierern. Der entsprechende Branchenindex fiel um 1,40 Prozent auf 386,01 Punkte. Unter den Einzelwerten verbilligten sich etwa die Papiere von Unilever um 2,66 Prozent auf 22,51 Euro und die von Groupe Danone um 1,44 Prozent auf 43,72 Euro.
Gemieden wurden ebenfalls die als konjunktursensibel geltenden Finanzwerte. So fielen BNP Paribas am Ende des europäischen Leitindex EuroStoxx 50 um 2,84 Prozent auf 53,40 Euro. Credit Agricole und Banco Santander sanken um 1,72 und 1,63 Prozent. Damit rückte in den Hintergrund, dass die spanische Großbank im ersten Halbjahr die Schwäche in ihrem Heimatmarkt mit einem starken Auslandsgeschäft ausgeglichen hatte. Vor allem das Geschäft in Brasilien entwickelte sich zuletzt positiv und war im ersten Halbjahr bereits einer der größten Gewinnbringer.
Zu den größten Verlierern zählten die Papiere von ArcelorMittal. Die Stahl-Titel verloren nach negativen Analystenkommentaren als Reaktion auf die Zahlenvorlage vom Vortag 2,21 Prozent auf 23,67 Euro.
Sanofi-Aventis-Titel sanken um 1,34 Prozent auf 44,82 Euro. Der Pharmakonzern hatte zwar im zweiten Quartal mehr verdient als im Vorjahr, allerdings auch die am Wochenende gesenkte Prognose bestätigt. Darüber hinaus kursieren weiter Gerüchte um eine Übernahme des US-Biotech-Unternehmens Genzyme. Dessen Aktien gewannen zuletzt in New York 2,94 Prozent.
Besonders stark entwickelten sich die Papiere von France Telecom mit einem Plus von 5,47 Prozent auf 16,00 Euro. Trotz eines Umsatz- und Gewinnrückgangs hatte das Unternehmen nach Einschätzung von Börsianern auf seinem Heimatmarkt besser als erwartet abgeschnitten. Auch der spanische Konkurrent Telefonica überraschte mit seinen Zahlen positiv, die Titel gewannen 3,20 Prozent auf 17,55 Euro.
Die Aktien von Shell reagierten mit einem Minus von 0,20 Prozent auf 1.783,50 Pence auf die Quartalszahlen. Der britisch-niederländische Ölkonzern hatte den Gewinn steigern können. Doch Konzernchef Peter Voser hatte auch von einem unsicheren Ausblick gesprochen.
Derweil erhöhte der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca nach einem Gewinnanstieg seine Prognose, die Titel stiegen um 2,70 Prozent. Das Unternehmen macht zudem Fortschritte bei der Zulassung des Blutverdünners Brilinta in den USA. Auch der italienische Energiekonzern Enel hob nach einem zweistelligen Ergebnisplus im ersten Halbjahr die Prognose für 2010 an. Die Aktien stiegen um 0,07 Prozent.
Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%) Wien ATX 2.506,57 + 26,55 +1,07 Frankfurt DAX 6.134,70 - 44,24 -0,72 London FT-SE-100 5.313,95 - 5,70 -0,11 Paris CAC-40 3.651,91 - 18,45 -0,50 Zürich SPI 5.506,79 - 42,24 -0,76 Mailand FTSE MIB 21.096,97 + 14,91 +0,07 Madrid IBEX-35 10.659,50 + 15,60 +0,15 Amsterdam AEX 332,13 - 2,90 -0,87 Brüssel BEL-20 2.537,90 - 7,18 -0,28 Stockholm SX Gesamt 327,40 - 0,65 -0,20 Europa Euro-Stoxx-50 2.752,93 - 13,18 -0,48