Europas Börsen schließen mit Abgaben
18.03.2010
Nach einem wechselhaften Handelsverlauf haben die wichtigsten europäischen Aktienindizes am Donnerstag mit Verlusten geschlossen. Händler verwiesen auf Spekulationen, die US-Notenbank könnte den Diskontsatz erhöhen, sowie auf Gewinnmitnahmen nach der Kursrallye seit Anfang März. Der Euro-Stoxx-50 fiel nach dem am Vortag markierten Zweimonatshoch um 0,60 % auf 2.913,74 Punkte.
Viel Glauben wurde den Zinsgerüchten aber nicht geschenkt. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die USA einen Tag vor dem Hexensabbat die Zinsen erhöhen und damit Verwerfungen am Terminmarkt riskieren würden", sagte ein Börsianer. Zudem sei der Diskontsatz schließlich nicht der Leitzins.
Aktien des italienischen Versorgers Enel verloren nach einem enttäuschenden Ausblick 1,85 % auf 4,1225 Euro. Enel rechnet für das laufende Jahr mit einem stagnierenden operativen Ergebnis und einem Rückgang beim Nettogewinn. Davon wurden die jüngsten Geschäftszahlen überschattet. Für das vergangene Jahr meldete das Unternehmen einen Zuwachs beim Umsatz und beim Ergebnis.
Bankenwerte gehörten nach den Fed-Gerüchten zu den größten Verlierern. So gaben Credit Agricole als Schlusslicht im EuroStoxx 50 um 2,04 % auf 12,220 Euro nach und Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) büßten 1,78 % auf 10,4600 Euro ein. In London verloren Royal Bank of Scotland (RBS) 3,56 % auf 42,00 Britische Pence.
Hingegen stiegen im britischen Pharmasektor Papiere von GlaxoSmithKline als "Fotsie"-Spitzenreiter um 3,88 % auf 1.270,45 Pence, nachdem der schweizerische Konkurrent Novartis bei der Entwicklung eines neuen Asthma-Medikaments einen Rückzieher gemacht hatte. Die strategische Entscheidung von Novartis dämpft nach Einschätzung von Experten die Erfolgsaussichten für die Entwicklung eines neuen Konkurrenzprodukts für das Asthma-Erfolgsmedikament "Advair" aus dem Hause GlaxoSmithKline. Novartis-Titel legten um 0,69 % auf 58,20 Schweizer Franken zu.
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