Einheitlich
Europas Börsen schließen mit Abschlägen
06.08.2010Der Euro-Stoxx 50 gab um 1,42 % auf 2.779,34 Punkte nach.
Europas wichtigste Börsen haben die Handelswoche einheitlich im Minus beendet. Der Euro-Stoxx 50 gab um 1,42 % auf 2.779,34 Punkte nach. Der CAC-40-Index in Paris schloss bei 3.716,05 Punkten und einem Minus von 1,28 %. Der FT-SE 100 in London verbilligte sich um 0,62 % und schloss bei 5.332,39 Zählern.
US-Arbeitsmarktdaten drücken ins Minus
Die Börsen tendierten am Freitag bis in den frühen Nachmittag freundlich, wurden dann allerdings von schwächer als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten ins Minus gedrückt. Der amerikanische Arbeitsmarkt kommt somit weiterhin nicht in Schwung. Den dritten Monat in Folge verhielten sich die Unternehmen nach Angaben des Washingtoner Arbeitsministeriums bei Einstellungen zurückhaltend, so dass die Arbeitslosigkeit im Juli bei 9,5 % verharrt sei.
Der wichtigste Faktor laut Marktteilnehmern dürfte allerdings die Beschäftigtenzahl sein. Diese ist doppelt so stark gesunken wie erwartet. Die erhoffte Entspannung des als Wachstumsbremse geltenden Arbeitsmarktes sei damit ausgeblieben. Die Sorgen um die Dynamik des Wirtschaftswachstums erhielten damit neue Nahrung.
Diese Sorgen schlugen sich kurz nach Veröffentlichung um 14.30 Uhr besonders auf Rohstoffwerte, Finanzaktien und Autotitel nieder. Die Verluste schwappten dann allerdings auf sämtliche andere Branchen über. Die Bedenken seien zu groß, dass die Konjunktur erneut in eine Rezession abrutsche.
Zu kämpfen haben momentan auch Brauereiunternehmen aufgrund anhaltend hoher Weizenpreise. Schwache Ernten in Russland, der Ukraine und Australien haben den Weizenpreis innerhalb eines Monats von 140 auf mehr als 220 Euro pro Tonne hochschnellen lassen. Zusätzlich traten Bedenken auf, dass neben Russland auch andere Länder ein Ausfuhrverbot erteilen könnten.
Der Euro-Stoxx Food & Beverages-Index (minus 2,54 %) war der schwächste Branchenindex des Tages. Heineken fielen 4,14 % auf 29,43 Euro, Anheuser-Busch verbilligten sich um 3,85 % auf 39,19 Euro. Nicht ein einziger Branchenindex konnte an diesem Handelstag mit Zugewinnen schließen.
Positive Nachrichten von Unternehmensseite
Während schwache US-Arbeitsmarktdaten und rekordhohe Weizenpreise die Märkte belasteten, kamen von Unternehmensseite überwiegend positive Nachrichten. Demnach ist die teilweise verstaatlichte Royal Bank of Scotland (RBS) aus dem Wege aus der Krise und den roten Zahlen. Die britische Großbank, einer der größten Problemfälle der Finanzkrise, schaffte im zweiten Quartal unter dem Strich einen Gewinn von 257 Mio. Pfund. Im ersten Quartal hatte die Bank noch ein Minus von 248 Mio. Pfund verbucht.
RBS-Titel kletterten auf einen Tageshöchststand von 54,00 Pence, fielen aber wie viele andere nach der Veröffentlichung der US-Konjunkturdaten und schlossen bei 51,10 Pence. Das entspricht einem Tagesverlust von 1,73 %.
Am Handelsplatz Paris hat der Wasser-, Müll- und Transportkonzern Veolia im ersten Halbjahr trotz sinkender Umsätze seinen Gewinn gesteigert. Der operative Gewinn stieg um 11,2 % auf 1,13 Milliarden Euro. Obwohl das Unternehmen damit die Erwartungen der Analysten übertreffen konnte, fielen die Titel um 2,37 % auf 21,19 Euro.
Im Versicherungssektor hat die deutsche Allianz im zweiten Quartal trotz operativer Fortschritte deutlich weniger verdient. Der Nettogewinn ging um 45,6 % auf 1,01 Milliarden Euro zurück. Analysten hatten im Schnitt mit 1,15 Milliarden Euro gerechnet. Allianz-Titel zählten mit einem Zuschlag von 0,06 % auf 90,21 Euro noch zu den besten DAX-Werten.
Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%) Wien ATX 2.498,10 - 42,21 -1,66 Frankfurt DAX 6.259,63 - 73,95 -1,17 London FT-SE-100 5.332,39 - 33,4 -0,62 Paris CAC-40 3.716,05 - 48,14 -1,28 Zürich SPI 5.596,51 - 44,98 -0,80 Mailand FTSE MIB 21.084,47 - 218,50 -1,03 Madrid IBEX-35 10.651,10 - 188,90 -1,74 Amsterdam AEX 331,19 - 5,38 -1,60 Brüssel BEL-20 2.549,82 - 36,27 -1,40 Stockholm SX Gesamt 332,71 - 2,66 -0,79 Europa Euro-Stoxx-50 2.779,34 - 40,00 -1,42