Irische Bankenstresstests im Fokus - Bankenwerte sehr schwach.
Vor dem Hintergrund der Veröffentlichung der irischen Bankenstresstests
sind die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag einheitlich in die Verlustzone gerutscht. Mit der Schlussglocke wurden die Ergebnisse publiziert, was die Indizes in der Schlussauktion absacken ließ. Der Euro-Stoxx-50 verlor nach einem überwiegend ruhigen Handelsverlauf zum Quartalsultimo doch noch 0,87 % auf 2.910,91 Zähler.
Zu Börsenschluss veröffentlichte die irische Zentralbank die Ergebnisse und attestierte den Geldhäusern einen zusätzlichen Kapitalbedarf von 24 Mrd. Euro. Am Markt und in Medien wurde im Vorfeld von Summen zwischen 20 und 25 Mrd. Euro gesprochen, und drastische Umstrukturierungsmaßnahmen im irischen Bankensektor prognostiziert. Dementsprechend rückten heute die Situation im japanischen Atomkraftwerk Fukushima und die Lage in den Kampfgebieten Libyens in den Hintergrund. Europäische Bankenwerte wurden von den Marktteilnehmern allerdings genau unter die Lupe genommen, hieß es aus dem Handel.
An das Ende des Auswahlindex Euro-Stoxx-50 rutschten gleich mehrere Bankenwerte. Sehr schwach schlossen die italienischen Bankentitel von Intesa SanPaolo (minus 4,48 % auf 2,088 Euro) und UniCredit (minus 3,70 % auf 1,744 Euro). Die Aktien der französischen Geldhäuser Credit Agricole (minus 3,58 % auf 11,58 Euro) sowie Societe Generale (minus 3,43 % auf 45,85 Euro) gaben ebenfalls deutlich nach.
Mit Quartalszahlen standen Aktien der Modekette Hennes & Mauritz (H&M) im Blickpunkt. Dabei litt das Unternehmen im ersten Jahresviertel unter höheren Baumwollpreisen, Währungseffekten und hohen Transportkosten. Diese konnten Analysten zufolge nicht auf die Endkunden abgewälzt werden, worauf der Quartalsgewinn enttäuschend ausfiel. In Stockholm gaben die Papiere um 3,23 % auf 209,60 schwedische Kronen nach.
In Frankfurt konnten sich Solarworld um 2,59 % auf 11,50 Euro steigern. Das Unternehmen hat seinem chinesischen Erzrivalen Suntech einen Großauftrag für den Mischkonzern Siemens vor der Nase weggeschnappt. Bei der Lieferung von Solarmodulen habe man sich preislich durchgesetzt, so der Konzern. Man hoffe in diesem Jahr auf einen Siemens-Auftrag im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Siemens schlossen bei 96,71 Euro um 0,42 % höher.
Am Schweizer Börsenplatz legten Kardex ihre Quartalszahlen vor. Die Wertpapiere rutschten im Anschluss um 9,39 % auf 24,6 Schweizer Franken ab. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat das Unternehmen einen Nettoverlust von 9,8 Mio. Euro eingefahren. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Fehlbetrag von 7,5 Mio. Euro gerechnet.