Europas Börsen schließen uneinheitlich
27.10.2009
Ölwerte nach BP-Zahlen gut gesucht - Finanzwerte erneut im Minus.
Nach den deutlichen Vortagesverlusten konnten sich die europäischen Leitindizes am Dienstag überwiegend stabilisieren und gingen mit uneinheitlichen Notierungen aus dem Handel.
Auch aus den USA kamen keine eindeutigen Handelsimpulse. Der Euro-Stoxx-50 ging mit plus 0,01 % bei 2.835,17 Einheiten aus dem Handel.
Eine überraschende Eintrübung des US-Verbrauchervertrauens sorgte im Nachmittagshandel für einen Dämpfer, die Märkte fingen sich allerdings relativ schnell wieder. "Die Stimmung ist einfach ein bisschen zu optimistisch geworden, nun gibt es ein paar nervöse Korrekturbewegungen. Der Aufwärtstrend ist aber noch intakt", sagte ein Händler.
Mit einem Aufschlag von 4,81 % auf 594,40 Pence waren die Aktien der British Petrol (BP) der größte Gewinner im Londoner FT-SE-100. Im dritten Quartal hat das Unternehmen einen Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten von knapp 5 Mrd. US-Dollar erwirtschaftet und übertraf somit die Markterwartungen. Das ist zwar nur die Hälfte dessen, was die Briten vor einem Jahr in der Kasse übrig behalten haben, im zweiten Quartal war der Gewinn jedoch auf 3,1 Mrd. Dollar zusammengeschmolzen.
Im Windschatten von British Petrol konnten auch andere Ölwerte in der Gewinnzone aus dem Handel gehen. So schlossen Repsol mit einem Aufschlag von 0,79 % bei 18,59 Euro und Total verteuerten sich um 1,77 % auf 42,60 Euro.
Auf der Gegenseite standen die europäischen Finanzwerte wie bereits am Montag unter Abgabedruck. So verloren die Credit Agricole-Titel 2,29 % auf 13,65 Euro, UniCredit ermäßigten sich um 3,08 % auf 2,36 Euro und Societe Generale um 3,29 % auf 45,33 Euro. Wie bereits am Vortag schlossen die Aktien der ING-Groep am unteren Ende des Euro-Stoxx-50. Die Titel gaben um 6,05 % auf 8,983 Euro.
In Madrid schlossen die Aktien der spanischen Großbank Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) mit einem Minus von 0,16 % bei 12,47 Euro. In den ersten 9 Monaten hat der Finanzkonzern 4,18 Mrd. Euro verdient. Im Vorjahr wurde noch ein Plus von 4,5 Mrd. Euro eingefahren. Der Anteil der faulen Kredite stieg gegenüber Ende Juni auf von 3,2 auf 3,4 %. Börsianern zufolge fielen die Zahlen im Großen und Ganzen im Rahmen der Erwartungen aus.
In Kopenhagen sprangen die Anteilsscheine von Vestas Wind um 7,59 % auf 357,75 dänische Kronen nach oben. Im dritten Quartal konnte ein Überschuss von 165 Mio. Euro erwirtschaftet werden, Analysten hatten mit einem Wert von lediglich rund 120 Mio. Euro gerechnet.
In Amsterdam verloren die Titel des niederländischen Chemiekonzerns Akzo Nobel 6,31 % auf 41,965 Euro. Im dritten Quartal hat das Unternehmen mehr verdient als Vorjahr. Das EBIT sowie Sondereffekte ist dank der Sparprogramme im Vergleich zum Vorjahr um 4 % auf 391 Mio. Euro gestiegen. Damit übertraf Akzo Nobel die Schätzungen der Analysten. Zur Begründung der Kursverluste verwiesen Marktbeobachter auf den fehlenden Ausblick für das Gesamtjahr.