Nach EU-Gipfel

Europa schließt mit massiven Aufschlägen

27.10.2011

Euro-Stoxx kletterte um 141,86 Einheiten oder 6,08% auf 2.476,92 Zähler.

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© Reuters / Amanda Andersen
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Die europäischen Leitbörsen konnten am Donnerstag in Folge der Ergebnisse des letzten EU-Gipfels massive Kursgewinne einstreifen. Der Euro-Stoxx-50 kletterte bis Handelsschluss um satte 141,86 Einheiten oder 6,08 Prozent auf 2.476,92 Zähler nach oben.

In der Nacht auf Donnerstag einigten sich die Staats- und Regierungschefs der Eurozone auf ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der Schulden- und Bankenkrise. Das Paket beinhaltet neben einem 50-prozentigen Schuldenschnitt für Griechenland auch die Aufstockung des Rettungsschirms EFSF auf eine Billion Euro. Zudem wurden neue Kapitalregeln für systemrelevante Banken Europas verabschiedet.

Finanztitel gingen europaweit mit den kräftigsten Zuschlägen aus dem Handel, im Branchenvergleich notierte der Bankensektor um satte zehn Prozent fester. Insbesondere konnten sich die beiden französischen Banken BNP Paribas (plus 16,92 Prozent auf 35,13 Euro) und Societe Generale (plus 22,54 Prozent auf 22,995 Euro) mit ihren Kurssprüngen an die Spitze des Euro-Stoxx-50 katapultieren. Aber auch die Versicherer AXA und Allianz kletterten um deutliche 14,71 Prozent auf 12,48 Euro bzw. um 7,63 Prozent auf 84,64 Euro nach oben.

Zudem schossen die Anteilsscheine der Deutschen Bank um 15,35 Prozent auf 32,795 Euro nach oben. Der Bank-Chef, Josef Ackermann, äußerte sich positiv zum beschlossenen Schuldenschnitt für Griechenland. "Beide Seiten sind aufeinander zugegangen und haben im Interesse Europas einen befriedigenden Kompromiss erzielt", sagte Ackermann.

Indessen lief die Berichtssaison weiterhin auf Hochtouren. Unter anderem legten Daimler (plus 3,10 Prozent auf 39,07 Euro), BASF (plus 7,45 Prozent auf 54,37 Euro) sowie Bayer (plus 7,13 Prozent auf 48,005 Euro) Drittquartalszahlen vor. Der deutsche Pharmakonzern überraschte mit einem satten Gewinnsprung auf 642 (Vorjahreszeitraum 285) Mio. Euro.

Lufthansa berichtete für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres einen stabilen operativen Gewinn in Höhe von 578 Mio. Euro, das entspricht einem Rückgang um 5,6 Prozent. Für das Gesamtjahr 2011 peilt die AUA-Mutter aber weiterhin einen Gewinn im oberen dreistelligen Millionenbereich an, hieß es. Lufthansa schlossen bei plus 3,44 Prozent auf 10,385 Euro.

Auch die France Telecom veröffentlichte am Donnerstag ihre Ergebnisse. Der Konzern erzielte im dritten Quartal einen Betriebsgewinn (Ebitda) von knapp vier Mrd. Euro. Das Liquiditätsziel wurde leicht auf neun Mrd. Euro angehoben. Die Papiere des französischen Telekom-Unternehmens erhöhten sich um 3,66 Prozent auf 13,59 Euro.

Schließlich kamen Drittquartalszahlen von GDF Suez. Der Kauf des britischen Rivalen International Power hat sich für den französischen Energieversorger ausgezahlt. Der Gewinn vor Steuern (Ebitda) sei in den ersten neun Monaten um zehn Prozent auf 12,1 Mrd. Euro gestiegen, hieß es. Dazu habe auch der britische Zukauf beigetragen. Der Umsatz stieg um 8,9 Prozent auf 65,4 Mrd. Euro. Die Papiere gingen um 6,94 Prozent höher bei 22,355 Euro aus der Sitzung.

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