US-Schuldenstreit sorgt für weiter Unsicherheit und Gewinnmitnahmen.
Die europäischen Leitbörsen starteten überwiegend mit etwas tieferen Notierungen in die neue Handelswoche. Der Euro-Stoxx-50 büßte nach vier positiven Handelstagen in Folge um 1,08 Prozent ein und schloss bei 2.742,70 Zählern.
Für Unsicherheit und daher Gewinnmitnahmen an den Märkten sorgte vor allem der nach wie vor nicht gelöste Schuldenstreit in den USA. Der größten Volkswirtschaft der Welt droht die Zahlungsunfähigkeit, wenn sich Demokraten und Republikaner nicht rechtzeitig vor dem 2. August auf eine Erhöhung der Schuldenobergrenze einigen, hieß es von Marktbeobachtern. Zudem senkte Moody's erneut das Rating für Griechenland.
Nach den Moody's-Aussagen fanden sich europaweit einmal mehr Finanzwerte auf den Verkaufslisten der Investoren. Ein Branchenvergleich zeigte auch den Telekom-Sektor und Versorger auf der Verliererseite. Aufschläge gab es hingegen bei einigen Aktien aus dem Automobil-Sektor zu verbuchen.
Unter den Bankwerten brachten in Mailand Intesa Sanpaolo um 8,33 Prozent auf 1,606 Euro ein. UniCredit rutschten 7,06 Prozent auf 1,225 Euro ab. In Paris mussten Societe Generale einen Abschlag von 4,74 Prozent auf 36,27 Euro verdauen und Credit Agricole sanken um 5,52 Prozent auf 8,914 Euro.
Bei den Versicherern zeigten sich Axa um 4,39 Prozent tiefer bei 13,705 Euro. Im Tech-Sektor hatten Nokia ein Minus von 3,05 Prozent auf 4,004 Euro vorzuweisen. Unter den Telekom-Werten fielen Telefonica um 2,12 Prozent und Telecom Italia um 3,32 Prozent.
Kräftig gestiegene Kerosinkosten zehren am Gewinn von Ryanair. Europas größter Billigflieger steigerte das Nettoergebnis im abgelaufenen ersten Quartal lediglich um ein Prozent. Ryanair setzt nun auf gute Geschäfte zur Hauptreisezeit im Sommer und hält deswegen an seiner Jahresprognose fest. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Ryanair-Chef Michael O'Leary weiterhin einen Überschuss von 400 Mio. Euro. An der Börse wurden die Zahlen negativ aufgenommen - die Aktien verloren 1,79 Prozent auf 3,40 Euro.
Bei Reckitt Benckiser gab es nach Ergebnisvorlage Abschläge in Höhe von 1,38 Prozent auf 3.526 Pence zu verbuchen. Der britische Konsumgüterkonzern konnte Umsatz und operativen Gewinn steigern, wozu auch die Übernahme des Konkurrenten SSL International beitrug. Der Konzern sieht sich auf einem guten Weg, die Ziele fürs Gesamtjahr zu erreichen.
Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%) Wien ATX 2.672,19 - 15,27 -0,57 Frankfurt DAX 7.344,54 + 18,15 +0,25 London FT-SE-100 5.925,26 - 9,8 -0,16 Paris CAC-40 3.812,97 - 29,73 -0,77 Zürich SPI 5.517,74 - 16,87 -0,30 Mailand FTSE MIB 18.979,43 -481,71 -2,48 Madrid IBEX-35 9.866,20 -193,10 -1,92 Amsterdam AEX 337,27 - 1,33 -0,39 Brüssel BEL-20 2.505,37 - 16,68 -0,66 Stockholm SX Gesamt 344,33 - 1,54 -0,45 Europa Euro-Stoxx-50 2.742,70 - 29,90 -1,08