Europas Börsen zu Mittag kaum verändert
08.03.2010
Der positive US-Arbeitsmarktbericht am Freitag sowie nachlassende Sorgen über die Finanzlage von Griechenland stützten. Neue Impulse für den Gesamtmarkt blieben in Ermangelung wichtiger Konjunkturdaten aber aus. Die US-Futures tendierten ebenfalls nur gut behauptet.
Einzelhändler zählten zu den größten Gewinnern. Die deutsche Handelskette Metro profitierte von der Hochstufung von "underweight" auf "equalweight" durch Morgan Stanley. Die Titel verbesserten sich um 1,95 % auf 40,86 Euro. Die Papiere des Mitbewerbers Carrefour gewannen 0,67 % auf 36,24 Euro.
Unter den Pharmawerten fanden sich nach negativen Unternehmensmeldungen im Gegensatz dazu die größten Verlierer. So setzte der Schweizer Medikamentenhersteller Roche gemeinsam mit dem US-Biotech-Unternehmen Biogen Idec wegen Sicherheitsrisiken vorerst die Entwicklung des Wirkstoffs Ocrelizumab bei rheumatoider Arthritis (RA) aus. Der schwedisch-britische Pharmakonzern AstraZeneca meldete dagegen, dass sein Mittel Recentin zur Behandlung von kolorektalem Darmkrebs den Endpunkt der Phase-III-Studie verfehlt habe. Roche gaben in Zürich um 0,55 % auf 179,6 Schweizer Franken ab, während in London mit minus 1,54 % auf 2.949,5 Pence stärker einbüßten.
Air France-KLM büßten nach anfänglichen leichten Gewinnen 0,19 % auf 10,5 Euro ein. Die Fluggesellschaft musste im Februar zwar einen Passagierrückgang von 2,2 % auf 4,8 Mio. verbuchen, konnte die Auslastung durch das gekürzte Angebot aber sogar steigern. So belief sich diese im Februar auf 77,7 Prozent - 3,5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Auch im Cargo-Geschäft sank die Frachtleistung um 2,1 %, während die Auslastung hier um 8,3 Prozentpunkte auf 70,8 % wuchs.
Royal Dutch Shell erhöhten sich in Amsterdam um 0,14 % auf 20,92 Euro. Der britisch-niederländische Ölkonzern will gemeinsam mit PetroChina den australischen Gas-Mitbewerber Arrow Energy übernehmen. Laut Arrow Energy wollen die beiden Öl-Multis in Summe 3,3 Mrd. Australische Dollar (2,2 Mrd. Euro) bezahlen.
BHP Billiton verbesserten sich in London um 1,65 % auf 2.243,5 Pence. Der australisch-britische Rohstoffkonzern hat für das laufende Jahr einen Großteil seiner Kokskohle mit kräftigen Preissteigerungen verkauft. Die Verträge seien flexibler als in der Vergangenheit - die Preise seien nun nur noch für einen kürzeren Zeitraum festgeschrieben. Marktteilnehmer rechnen damit, dass dieses System im nächsten Schritt auch für Eisenerz-Verträge zur Anwendung kommen und BHP damit zusätzliche Milliardenumsätze einbringen könnte.