Deutsche Börse-Titel gesucht
Europas Leitbörsen drehen ins Plus
14.09.2011
Moody's stuft Credit Agricole und Societe Generale um jeweils eine Stufe ab.
Die Leitbörsen in Europa haben am Mittwoch im frühen Handel einheitlich mit Gewinnen tendiert. Vor dem Hintergrund der Schuldenkrise waren die Märkte schwach gestartet, konnten sich im Frühhandel aber vorerst erholen. Um 9.50 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 5.184,01 Punkten, das entspricht einem Plus von 17,65 Einheiten oder 0,34 %. In London stieg der FT-SE-100 32,8 Einheiten oder 0,63 % auf 5.207,07 Zähler. Der Euro-Stoxx-50 stieg 13,03 Einheiten oder 0,64 % auf 2.049,67 Punkte.
Einmal mehr stand das Marktgeschehen an den Leitbörsen Europas ganz im Zeichen der Schuldenkrise. Wie in der Früh bekanntgeworden war, hat die Ratingagentur Moody's die französischen Banken Credit Agricole und Societe General um jeweils eine Stufe heruntergestuft. Als Begründung wurde das Engagement der Kreditinstitute in Griechenland angeführt. Für die BNP Paribas werde eine Herabstufung weiter geprüft, hieß es. Die französische Großbank will risikogewichtete Aktiva im Wert von 70 Mrd. Euro verkaufen, um der wachsenden Sorge von Investoren über die Finanzausstattung französischer Banken Rechnung zu tragen.
Zudem verwiesen Händler auf die jüngsten Aussagen des chinesischen Premierministers Wen Jiabao. Dieser hatte zwar Hilfsmaßnahmen für Europa signalisiert, er betonte jedoch auch, dass die Staaten mehr unternehmen müssten um die Schuldenkrise in den Griff zu bekommen, hieß es von Marktbeobachtern. Darüber hinaus herrsche Zurückhaltung der Investoren vor der dieser Tage geplanten Telekonferenz zwischen zur Griechenland-Verschuldung zwischen dem griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou, Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy.
Vor diesem Hintergrund zeigte sich der europäische Bankensektor zu Handelsstart tief in der Verlustzone, konnte aber seine Verluste rasch wieder eingrenzen. Societe Generale (minus 1,37 % auf 17,655 Euro) und BNP Paribas (minus 3,46 % auf 27,03 Euro) notierten im roten Bereich. Die von der Abstufung durch Moody's betroffene Credit Agricole zeigte sich jedoch deutlich fester bei plus 4,15 % auf 5,367 Euro.
Ebenso legten italienische und spanische Bankenwerte nach einem Sinkflug zu Sitzungsbeginn kurz darauf wieder zu. UniCredit erhöhten sich um 0,14 % auf 0,738 Euro, Banco Santander zogen 1,60 % auf 5,58 Euro zu und Banco Bilbao kletterten um 2,20 % auf 5,52 Euro. Aus Sicht der Ratingagentur Fitch ist die Gefahr einer Abstufung für Spanien weiter gestiegen, hieß es. Das Wirtschaftswachstum habe sich verlangsamt und in den Regionen seien die Sparziele nicht erreicht worden. Derzeit wird das Land mit AA+, der zweitbesten Note der Agentur, bewertet. Der Ausblick ist allerdings negativ, das heißt eine weitere Abstufung ist wahrscheinlich.
Gut gesucht zeigten sich im frühen Handel außerdem die Anteilsscheine der Deutschen Börse mit plus 2,88 % auf 41,21 Euro, nachdem sie bereits am Dienstag um knapp fünf Prozent zugelegt hatten. Analysten sind zunehmend optimistisch, dass der Zusammenschluss mit der NYSE Euronext zur weltgrößten Börse ohne allzu beeinträchtigende Auflagen genehmigt werden wird, hieß es.