Schwache Daten aus China
Europas Leitbörsen drehen ins Plus
12.03.2012
Griechenland weiterhin im Blick - Banken- und Autowerte gesucht.
Schwache Konjunkturdaten aus China bescherten den Aktienbörsen in Europa zwar einen etwas leichteren Handelsstart, bereits im frühen Handel drehten sie jedoch mehrheitlich in den grünen Bereich. Am Montag gegen 10.25 Uhr notierte der deutsche DAX in Frankfurt mit 6.904,21 Punkten, das entspricht einem moderaten Plus von 24,00 Einheiten oder 0,35 Prozent. In London ermäßigte sich der FT-SE-100 um minimale 1,1 Einheiten oder 0,02 Prozent auf 5.886,38 Zähler.
Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts-und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 stieg um 7,29 Einheiten oder 0,29 Prozent auf 2.523,24 Punkte. China erwirtschaftete im Februar ein massives Handelsbilanzdefizit und rutschte mit einem negativen Saldo von 31,5 Mrd. Dollar zum ersten Mal seit einem Jahr in die roten Zahlen. Die Nachricht sorgte zu Handelsstart für leichte Wachstumssorgen am Markt, hieß es aus Händlerkreisen.
Daneben bleibe Marktteilnehmern zufolge Griechenland auch nach dem erfolgten Anleihentausch in der vergangenen Woche im Visier der Anleger. Nach wie vor würden Unsicherheiten diesbezüglich bestehen, große Erleichterung sei am Markt nicht spürbar. Nach dem Schuldenschnitt werden nach einem Entscheid des Internationalen Derivateverbands (ISDA) die gefürchteten Kreditausfallversicherungen, sogenannte "Credit Default Swaps" (CDS), fällig.
Gesucht waren zum Wochenauftakt Bankwerte. An der Spitze des Euro-Stoxx-50 notierten im frühen Handel Deutsche Bank (plus 1,42 Prozent auf 35,73 Euro), ING Groep (plus 1,24 Prozent auf 6,789 Euro) und UniCredit (plus 0,91 Prozent auf 3,988 Euro).
Zudem waren Autowerte in einem europäischen Branchenvergleich klar im Plus angesiedelt. Unter den im Euro-Stoxx-50 gelisteten Werten zogen Daimler 1,09 Prozent auf 47,45 Euro an und BMW erhöhten sich um 0,61 Prozent auf 70,93 Euro. Indessen fielen Volkswagen (VW) um 0,88 Prozent auf 141,55 Euro, obwohl der Konzern bei der Vorlage seiner Bilanz für 2011 an heutigen Vormittag auf das bisher beste Jahr in der Unternehmensgeschichte zurückblicken kann. Europas größter Autobauer fuhr zuletzt Rekordwerte in Serie ein. Unterm Strich verdienten die Wolfsburger mit ihren inzwischen zehn Marken nach vorläufigen Angaben 15,8 Mrd. Euro - mehr als doppelt so viel wie 2010. Mit einem Absatz von 8,3 Mio. Autos war der Konzern dem US-Branchenprimus General Motors (9 Mio.) dicht auf den Fersen.
Mit deutlichen Kursverlusten starteten indessen GDF Suez in die Handelswoche. Die Papiere gaben 1,50 Prozent auf 19,43 Euro ab. Medienberichten zufolge gelte der französische Energiekonzern als Favorit für den Kauf des deutschen Branchenkollegen E.ON. Aber auch das Konsortium um den deutschen Versicherungskonzern Allianz sei weiter im Rennen um die E.ON-Ferngas-Tochter Open Grid Europe. Ein E.ON-Sprecher wollte sich dem Blatt zufolge dazu nicht äußern. Die Papiere des deutschen Unternehmens tendierten um 0,41 Prozent schwächer bei 16,865 Euro.