Schluss

Europas Leitbörsen einheitlich im Minus

12.06.2015

Entwicklungen in griechischer Schuldenkrise dominieren Marktgeschehen.

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© Reuters / Alex Domanski
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Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag nach einem volatilen Handelstag einheitlich mit klaren Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 rutschte um 1,38 Prozent auf 3.502,77 Zähler ab.

   Die griechische Schuldenkrise bestimmt weiterhin das Geschehen an den europäischen Aktienmärkten. Nach leichterem Beginn konnten die Indizes zu Mittag ihre Verluste deutlich eingrenzen bzw. zum Teil sogar ins Plus drehen. Am Nachmittag weiteten die Märkte ihre Abschläge aber wieder aus. Hier wurde von Börsianer zum Teil auch auf die schwächer tendierende Wall Street verwiesen.

   Unter den Euro-Ländern wird erstmals auch formell über die Auswirkungen eines Zahlungsausfalls Griechenlands diskutiert. Hochrangige Vertreter der Eurozone hätten am Donnerstag erörtert, was geschieht, wenn die laufenden Verhandlungen mit der griechischen Regierung zur Lösung des Schuldenstreits scheitern, sagten mehrere mit den Gesprächen Vertraute der Nachrichtenagentur Reuters.

   Die schwächer als erwartet ausgefallenen Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone im April lieferten laut Börsianern keine größeren Überraschungen und daher auch kaum Impulse.

   Am Nachmittag rückten dann aktuelle US-Daten in den Fokus: In den USA sind die Erzeugerpreise im Mai etwas stärker gestiegen als erwartet. Zudem hat sich das von der Universität Michigan erhobene US-Verbrauchervertrauen im Juni deutlich aufgehellt.

   Ein Branchenvergleich zeigte Abschläge auf breiter Front. Zu den größeren Verlierern zählten Titel aus dem Chemie-Sektor sowie Ölwerte und Finanz-Titel. Unter den größeren Verlierern im Euro-Stoxx-50 fanden sich Unibail-Rodamco mit minus 2,39 Prozent. Inditex büßten 2,73 Prozent ein und Philips gaben um 2,31 Prozent nach.

   In Frankfurt rückten Autowerte in den Fokus. Während sich die Aktien von Daimler mit minus 0,56 Prozent nach einem positiv aufgenommenen Kapitalmarkttag ganz gut halten konnten, verloren die Anteilsscheine von BMW deutlicher um 1,31 Prozent. Die Münchener bleiben beim Absatzwachstum in diesem Jahr weiter deutlich hinter dem Erzrivalen Mercedes-Benz zurück.

   Deutsche Telekom notierten 0,36 Prozent tiefer. Der US-Pay-TV-Anbieter Dish führt Insidern zufolge Gespräche mit Banken zur Finanzierung der angestrebten Fusion mit der Deutschen-Telekom-Tochter T-Mobile US. Es gehe um 10 bis 15 Mrd. Dollar, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen am Donnerstag. Damit solle der Bar-Anteil der Transaktion gestemmt werden.

   Unternehmensnachrichten waren sonst nur dünn gesät. In der Schweiz stellte der Pharmakonzern Novartis zum Jahreskongress der Dermatologen in Vancouver neue Daten zum Medikament Xolair vor. Die Aktien zeigten sich jedoch mit einem Abschlag von 1,41 Prozent.

   In Paris richtete sich die Aufmerksamkeit unter anderem auf das Industrieunternehmen Alstom, dessen Aktien geringfügig um 0,02 Prozent zulegten. Der Industriekonzern will den umstrittenen Verkauf seiner zentralen Energiesparte an General Electric (GE) aus den USA mit Zugeständnissen an die Wettbewerbshüter retten. Die von der EU-Kommission erstellte Liste mit Bedenken gegen den Verkauf sei Bestandteil der vertieften Untersuchung des Deals.
 

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