Börsenschluss
Europas Leitbörsen einheitlich im Plus
19.07.2012
Euro-Stoxx-50 befestigte sich um 17,75 Einheiten oder 0,78% auf 2.302,45 Zähler.
Gestützt von mehrheitlich starken Unternehmenszahlen sind die europäischen Leitbörsen am Donnerstag einheitlich mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Selbst enttäuschende US-Konjunkturdaten konnten die Kauflaune der Anleger nicht bremsen. Der Euro-Stoxx-50 befestigte sich um 17,75 Einheiten oder 0,78 Prozent auf 2.302,45 Zähler.
In den USA hatte sich zum einen das von der Notenbank in Philadelphia ermittelte Geschäftsklima weniger stark aufgehellt als erwartet. Auch die Verkäufe bestehender Häuser waren im Juni stärker als erwartet gesunken. Hinzu kamen negative Nachrichten vom Arbeitsmarkt: Dort waren die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe stärker als gedacht gestiegen. Dass die Märkte sowohl in Europa als auch an der Wall Street nicht mit Kursverlusten reagierten, begründeten Börsianer damit, dass die Finanzmärkte mittlerweile auch in schlechten Konjunkturdaten etwas positives sehen. Denn diese könnten die Wahrscheinlichkeit eines Eingreifens der US-Notenbank erhöhen, lautet das Kalkül vieler Investoren.
Unterdessen rückte die Berichtssaison in den Fokus der Anleger, die am heutigen Handelstag vorwiegend starke Unternehmensdaten hervorbrachte. Bereits vor Handelsbeginn lieferte etwa der Schweizer Pharmakonzern Novartis sein Zahlenwerk zum zweiten Quartal. Demzufolge stieg der Umsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode um vier Prozent auf 14,3 Mrd. Dollar (11,69 Mrd. Euro). Der Reingewinn lag mit 2,7 Mrd. Dollar auf dem Vorjahresniveau. Der Konzern verdiente damit allerdings mehr als von Analysten erwartet. Die Novartis-Aktien schlossen an der Zürcher Börse mit einem Plus von 1,47 Prozent bei 57,19 Franken.
Deutlicher nach oben ging es für die Papiere von Akzo Nobel, die sich ebenfalls nach Zahlen um 6,27 Prozent auf 43,05 Euro verteuerten. Der niederländische Chemiekonzern hat im zweiten Quartal dank Preiserhöhungen kräftig zugelegt. Der Umsatz ist um acht Prozent auf 4,4 Mrd. Euro gestiegen. Dies war mehr als Analysten erwartet hatten.
Stärkster Wert im Euro-Stoxx-50 waren die Nokia-Aktien, die trotz eines Verlustanstieges im zweiten Quartal um knapp zwölf Prozent auf 1,54 Euro nach oben schnellten. Der Smartphone-Hersteller habe zwar einen größeren Verlust verbucht als gedacht, allerdings konnte das Unternehmen seine Talfahrt vorerst stoppen, begründete ein Händler die Kursgewinne. Zum einen lag der Umsatz im zweiten Quartal mit 7,54 Mrd. Euro leicht über dem des Vorquartals und zusätzlich beruhigten der hohe Bargeldbestand des Unternehmens die Märkte, hieß es. Die Nokia-Aktien notierten bereits vor der Zahlenvorlage kräftig im Plus.
Besser als erwartete Quartalsergebnisse lieferten indessen der französische Elektrokonzern Alstom (plus 3,13 Prozent) und der schwedische Hersteller von Haushaltsgeräten Electrolux (plus 6,22 Prozent). Die Titel des britischen Baumarktbetreibers Kingfisher notierten hingegen mit einem Abschlag von 1,31 Prozent, nachdem das Unternehmen einen Umsatzrückgang im zweiten Quartal verbucht hatte. Einbußen gab es außerdem bei einigen Versorgerakten. So sackten etwa E.ON (minus 1,17 Prozent) und RWE (minus 0,78 Prozent) ein.