Sorge um Konjunktur

Europas Leitbörsen eröffnen im Minus

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Schwache Vorgaben aus Übersee belasteten den Handel.

Die Leitbörsen in Europa haben am Mittwochvormittag einheitlich mit fallenden Kursnotierungen tendiert. Um 10.35 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 6.273,46 Punkten, das entspricht einem Minus von 34,45 Einheiten oder 0,55 %. In London gab der FT-SE-100 60,7 Einheiten oder 1,13 % auf 5.335,75 Zähler ab. Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 fiel um 22,95 Einheiten oder 0,81 % auf 2.796,02 Punkte.

Besonders belastet waren die wichtigsten europäischen Aktienindizes im frühen Handel von schwachen Vorgaben aus Übersee. Konjunkturdaten seien im Moment von besonderer Wichtigkeit. Diese dürften die Bedenken um den Zustand der Weltwirtschaft nähren. Auf der Tagesagenda stehen der EU-Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen, Einzelhandelsumsätze der Eurozone sowie am Nachmittag in den USA der ISM-Index des Dienstleistungsgewerbes.

Mit zahlreichen Quartalsberichten steht der Finanzsektor im Blickpunkt der Anleger. Auf französischer Seite gaben Societe Generale und der Versicherer Axa ihre Zahlenwerke bekannt. Zahlen gibt es heute unter anderem auch von der Lloyds Banking Group und von Allied Irish Banks. Weiter auf dem Weg aus der Krise befindet sich Societe Generale. Auch im zweiten Quartal erzielte die Bank einen Gewinn in Milliardenhöhe. Der Überschuss sei zwischen April und Ende Juni von 309 Mio. Euro im Vorjahr auf 1,08 Mrd. Euro geklettert. Societe Generale-Titel quittierten diese Zahlen mit einem leichten Plus von 0,77 % auf 45,75 Euro.

Aus dem Griff der Finanzkrise lösen konnte sich auch die staatlich gestützte britische Großbank Lloyds. Zum ersten Mal seit dem Kauf des Konkurrenten HBOS konnte die Bank bis Ende Juni einen Gewinn vor Steuern von 1,6 Mrd. Pfund ausweisen. Die Höhe des Gewinnes überraschte Experten, die mit einem deutlich geringeren Gewinn gerechnet hatten. Lloyds-Titel lagen bei 72,85 Pence um 1,29 % im Plus.

Weniger positiv, allerdings noch besser als prognostiziert fielen die Zahlen von Axa aus. Der Verkauf eines Teils des britischen Lebensversicherungsgeschäfts hat am Gewinn des Versicherungskonzerns gezehrt. Der Reingewinn schrumpfte um zwei Prozent auf 2,08 Mrd. Euro. Analysten erwarteten unterm Strich 1,88 Mrd. Euro. Axa-Papiere tendierten im frühen Handel mit einem Minus von 1,80 %.

Tief in der Krise steckt weiterhin der Bezahlsender Sky Deutschland, der laut Management nicht mit einer schnellen Lösung der finanziellen Probleme rechnet. Das Unternehmen dürfte nach wie vor etwa 2,8 bis 3 Millionen Abonnenten brauchen, um die Gewinnzone zu erreichen. Nach dem gestrigen Kurssturz von 25,69 % stiegen die Papiere um 5,24 % auf 1,11 Euro.

Ansonsten glänzten die deutschen Märkte mit Unternehmenszahlen. Sowohl der Rückversicherer Munich Re als auch der Konsumgüterkonzern Henkel berichteten unerwartet hohe Umsatz- und Gewinnsprünge. Marktteilnehmer waren sich hinsichtlich der Bewertung der Papiere allerdings nicht einig. Während Munich Re um 0,41 % auf 108,30 Euro billiger waren, tendierten die Papiere von Henkel freundlich (plus 0,23 %).

Der Sportartikelhersteller Adidas bekräftigte unterdessen seine Prognose beim Umsatz und setzte nach einem Rekordhalbjahr höhere Ziele für das Gesamtjahr 2010. Das Ergebnis je Aktie werde deutlich steigen und zwischen 2,50 und 2,62 Euro liegen. Die Titel verbilligten sich um 2,08 % auf 41,05 Euro.
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