Vor allem die Bankentitel mussten Verluste hinnehmen.
Die Leitbörsen in Europa haben am Freitag im frühen Handel unter dem Eindruck negativer Vorgaben von der Wall Street einheitlich mit Abschlägen tendiert. Um 10.30 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 5.889,20 Punkten, das entspricht einem Minus von 23,38 Einheiten oder 0,40 %. In London fiel der FT-SE-100 23,0 Einheiten oder 0,45 % auf 5.132,81 Zähler.
Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 verlor 15,70 Einheiten oder 0,60 % auf 2.591,19 Punkte.
Gestrige Gewinne passé
Damit konnten die führenden europäischen Börsen zunächst nicht an ihre Kursgewinne vom Vortag anknüpfen. Am Donnerstag hatten überraschend positive Zahlen vom US-Arbeitsmarkt für Aufwind gesorgt. Dennoch hatten sich die Leitindizes an der Wall Street nicht nachhaltig von ihren Tagestiefs absetzen können und gerieten vor allem in den letzten Handelsminuten erneut unter Druck.
Im Fokus stehen heute Konjunkturzahlen aus den USA. Unter anderem wird das Bruttoinlandsprodukt bekannt gegeben. Darüber hinaus darf man gespannt sein, ob die Rede von Fed-Chef Ben Bernanke Aufschluss über die wirtschaftliche Lage der USA geben wird.
Im Branchenvergleich zeigte sich insbesondere der Bankensektor schwach. Die Titel der italienischen Großbank Intesa Sanpaolo verloren 2,50 % auf 2,25 Euro und fungierten somit als Schlusslicht im Euro-Stoxx-50. Auch die Banktitel der spanischen Banco Santander büßten ein und verloren um 0,94 % auf 9,05 Euro. In Frankfurt rutschten Commerzbank-Titel 3,09 % auf 6,20 Euro ab, nachdem das "Handelsblatt" berichtet hatte, dass die teilverstaatlichte Bank bald neue Aktien ausgeben könnte.
Auch der Tech-Sektor musste abgeben. So verloren Nokia 2,02 % auf 6,78 Euro. Auch Infineon büßten in Frankfurt 0,41 % auf 4,64 Euro ein. Der Halbleiterkonzern konnte damit nicht an seine Vortagesgewinne anschließen, die er einem Bericht über den angeblichen Verkauf der Handysparte an den Chiphersteller Intel kurz vor Handelsschluss zu verdanken hatte.
An der Spitze des Euro-Stoxx-50 fanden sich die Papiere des französischen Baukonzerns Vinci. Die Aktien konnten um 1,70 % auf 34,73 Euro zulegen. Ebenfalls mit Kursgewinnen tendierten in Paris die Titel der Einzelhandelskette Carrefour, die von einer positiven Analystenschätzung profitierten. Die Papiere reagierten mit einem Aufschlag von 1,14 % auf 34,98 Euro und konnten sich damit ebenfalls im Spitzenfeld des Euro-Stoxx-50 positionieren.