Positive Impulse von der Wall Street und gute China-Daten stützen nicht nachhaltig.
An den europäischen Leitbörsen gab es am Dienstag im Frühhandel überwiegend Abschläge zu sehen. Nach dem langen Osterwochenende notierte der Euro-Stoxx-50 gegen 10.00 Uhr mit minus 0,57 Prozent oder 19,68 Punkte bei 3.428,58 Einheiten.
Der DAX in Frankfurt verlor 0,38 Prozent oder 45,96 Zähler auf 12.063,04 Punkte. In London sank der FTSE-100 um 1,02 Prozent oder 74,54 Einheiten auf 7.253,05 Punkte.
Positive Impulse von der Wall Street und freundliche Wirtschaftsdaten aus China konnten die Stimmung nicht nachhaltig stützen. An den US-Börsen waren am gestrigen Montag die Sorgen rund um Nordkorea nach einem gescheiterten Raketentest etwas in den Hintergrund gerückt, was für Kursgewinne gesorgt hatte. Der Konflikt mit dem Land bleibt ein Unsicherheitsfaktor für die Anleger. Zuletzt hat Nordkorea vor einem Atomkrieg gewarnt und mit weiteren Raketentests gedroht.
Sorgen könnte den Investoren daneben das Verfassungsreferendum in der Türkei machen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte das Referendum zur Einführung eines Präsidialsystems, das ihm künftig eine noch größere Machtfülle beschert, knapp gewonnen. Bisher fielen die Reaktionen an der Börse jedoch moderat aus: Die Istanbuler Börse reagierte zwar am Montag mit moderaten Kursgewinnen, heute startete sie jedoch wieder knapp im Minus in den Handel.
Die Aufmerksamkeit der Anleger könnte sich zudem nach Japan richten, wo heute das zweitägige Treffen zwischen US-Vizepräsident Mike Pence und dem japanischen Vize-Regierungschef Taro Aso startet. Bei der Zusammenkunft soll ein neuer Wirtschaftsdialog zwischen beiden Ländern eröffnet werden. Während seines Wahlkampfes hatte US-Präsident Donald Trump Japan der Währungsmanipulation und unfairer Handelsbarrieren bezichtigt. Außerdem dürfte der Nordkorea-Konflikt ein wichtiges Thema bei dem Treffen sei.
Unternehmensseitig gab es nach dem langen Osterwochenende kaum neue Nachrichten. Impulse könnten jedoch am Nachmittag Unternehmensbilanzen aus den USA liefern. Auf der Agenda stehen unter anderem die Erstquartalszahlen von Goldman Sachs, Bank of America und Johnson & Johnson.
In Europa stehen nach Börsenschluss die Ergebnisse von L'Oreal zur Veröffentlichung an. Die Analysten von Barclays erwarten, dass der Kosmetikkonzern ein weiteres erfreuliches Quartal hinter sich gebracht hat und dass der Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt wird. Im Vorfeld zu den Zahlen zeigten sich die Papiere wenig verändert bei 0,19 Prozent.
Am Ende des Euro-Stoxx-50 waren Deutsche Bank (minus 2,81 Prozent) zu finden. Vorbörslich hatten Händler noch auf positive Vorgaben aus den USA verwiesen. An der Wall Street hatten die Aktien der dortigen Geldinstitute zuletzt merklich zugelegt. Auch die beiden französischen Bankaktien BNP Paribas (minus 1,37 Prozent) und Societe Generale (minus 1,46 Prozent) starteten klar schwächer in den Handel.