Europas Leitbörsen im Frühhandel schwach
23.06.2010
Angesichts schwacher Vorgaben von der Wall Street haben die europäischen Märkte im Frühhandel am Mittwoch mit deutlich tieferen Kursen notiert. Um 10.40 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 6.250,41 Punkten, das entspricht einem Abschlag von 18,63 Einheiten oder 0,30 %.
In London verlor der FT-SE-100 24,3 Einheiten oder 0,46 % auf 5.222,70 Zähler. Der Euro-Stoxx-50 gab 15,28 Einheiten oder 0,56 % auf 2.730,69 Punkte ab.
Marktteilnehmer verwiesen vor allem auf die schwachen Indizes in New York. An der Wall Street waren die wichtigsten Börsenbarometer angesichts schwacher Daten vom Häusermarkt abgerutscht. In Tokio fiel der Nikkei-225-Indexunter die Marke von 10.000 Punkten und schloss mit 1,87 % im Minus. Am Nachmittag stehen noch Daten zum US-Immobilienmarkt auf der Agenda.
Die Nachrichtenlage in Europa gestaltete sich sommerlich dünn. Die Nachricht des Tages kam vom deutschen Chemiekonzern BASF. Dieser hat - wie von Börsianern schon länger erwartet - den Mitbewerber Cognis für 3,1 Mrd. Euro gekauft. Die Preisvorstellung habe zuletzt bei 3,2 Mrd. gelegen, hieß es am Markt. BASF-Papiere notierten um 1,25 % höher bei 47,325 Euro und konnten die ganze Branche nach oben ziehen.
In London markierten die Rohstofftitel das untere Ende des Leitindex. Marktanalysten verwiesen auf gedämpfte Aussichten für die Weltkonjunktur zur Begründung von schwächeren Rohstoffpreisen, die sich auf die Aktien auswirkten. Rio Tinto (minus 1,89 % auf 3.380 Pence) und Xstrata (minus 2,34 % auf 1.023,5 Pence) zählten zu den Verlierern.
In Zürich verloren die Anteilsscheine des Baustoffkonzerns Holcim um 1,01 % auf 78,05 Franken. Die Wertpapiere des Zementherstellers reagierten damit auch auf eine Abstufung von "equal weight" auf "underweight" durch die Analysten von Morgan Stanley. Nestle gaben um 1,03 % auf 52,75 Franken ab. Der Lebensmittelkonzern will nichts am 30-prozentigen Anteil an L'Oreal ändern, erklärte Nestle-Chef Paul Bulcke.
Eine weitere Analystenstimme wurde zur Telecom Italia Media bekannt. Die TV-Sparte der Telecom Italia wurde von den Wertpapierexperten der UniCredit von "Sell" auf "Hold" hochgenommen. Die Aktie ließ dennoch um 0,42 % auf 0,22 Euro nach. Der französische Baukonzern Vinci hat ein 500 Mio. Dollar schweres Infrastrukturprojekt in Vietnam an Land gezogen. In einem schwachen Umfeld notierten die Titel um 0,51 % schwächer bei 38,36 Euro.