Der Höhenflug des Ölpreis drückte auch auf die Aktienkurse.
Die Leitbörsen in Europa haben am Mittwoch im frühen Handel einheitlich schwächer tendiert. Die anhaltenden Unruhen im Nahen Osten und Nordafrika haben die Sorgen um dauerhaft hohe Rohstoffpreise geschürt und die Börsen weltweit belastet. Um 9.40 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 7.158,66 Punkten, das entspricht einem Minus von 64,64 Einheiten oder 0,89 Prozent. In London gab der FT-SE-100 48,1 Einheiten oder 0,81 Prozent auf 5.887,70 Zähler ab.
Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 ermäßigte sich um 31,18 Einheiten oder 1,05 Prozent auf 2.952,09 Punkte.
Der Ölpreis stieg auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. "Sollte sich der Ölpreis in Richtung 125 bis 130 Dollar je Barrel bewegen, dürfte das auch das Konsumverhalten in den USA negativ beeinflussen", kommentierte ein Stratege. Auf Unternehmensseite fielen vor allem die beiden Schweizer Werte Swiss Re und Holcim mit starken Kursverlusten auf.
Papiere des Rückversicherers sackten um 3,27 Prozent auf 54,700 Euro ab. Der Konzern rechnet mit Schadenbelastungen in Höhe von etwa 800 Millionen US-Dollar wegen des Erdbebens in Christchurch in Neuseeland. Die gesamte Schadenslast für die Versicherungswirtschaft liege der ersten Schätzung zufolge zwischen 6 und 12 Milliarden Dollar, teilte der Konzern mit. Aktien der Münchener Rück sackten um 2,36 Prozent auf 118,05 Euro ab.
Für den Zementhersteller Holcim ging es nach "gemischten Zahlen" um 2,20 Prozent auf 66,80 Franken abwärts. Saint Gobain ermäßigten sich um 1,33 Prozent auf 42,25 Euro. Baustoffkonkurrenten wie CRH und Lafarge gaben ebenfalls deutlich nach.
Der Sportartikelhersteller Adidas hat im WM-Jahr 2010 wie erwartet einen Umsatzrekord eingefahren und sein Ergebnis mehr als verdoppelt, worauf die Papiere an der DAX-Spitze mit 2,07 Prozent auf 47,455 Euro im Plus lagen. Börsianer hoben die deutlich über den Erwartungen liegende Dividende und den Umsatz positiv hervor.
In schwacher Verfassung zeigten sich auch die Aktien der Autobauer, obwohl die deutschen Hersteller ihre Verkäufe im Februar auf dem US-Markt erneut teilweise zweistellig gesteigert haben. Angesichts des schwachen Marktumfelds sahen Börsianer die Absätze in den USA aber ohnehin nicht als Impulsgeber. Die meisten Autobauer hätten auf dem laufenden Genfer Autosalon bereits Verkaufszahlen bekanntgegeben, so ein Händler. BMW-Titel rutschten um 2,58 Prozent auf 58,13 Euro ab, Daimler verloren 2,53 Prozent auf 49,73 Euro und Volkswagen (VW) büßten 2,15 Prozent auf 118,35 Euro ein.