Tagesschluss

Europas Leitbörsen mehrheitlich im Minus

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Gut gesucht präsentierten sich Versorger- und Bankentitel.

Die europäischen Leitbörsen haben die Sitzung am Freitag mehrheitlich mit Kursverlusten beendet. So verlor der deutsche Leitindex DAX 0,83 Prozent auf 7.024,27 Einheiten, der Londoner FTSE-100 ermäßigte sich deutlich um 1,82 Prozent auf 5.867,91 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 konnte dagegen in der Gewinnzone schließen, und zwar bei 2.927,42 Zählern mit 0,13 Prozent im Plus.

Weiterhin gut gesucht präsentierten sich Versorgertitel. So legten RWE 2,91 Prozent auf 54,88 Euro zu, GDF Suez zogen in Paris 2,48 Prozent auf 29,94 Euro an. Händler verwiesen zur Erklärung auf eine Sektor-Rotation in den Portfolios, wonach zurzeit jene Titel besonders nachgefragt werden, die jüngst unter Abgabedruck geraten waren. Auch EDF schlossen in der Gewinnzone, nachdem bekannt geworden war, dass das französische Energieunternehmen gemeinsam mit dem Industriekonzern Alstom an einer Ausschreibung der französischen Regierung für ein Windprojekt teilnehmen wird. EDF gingen mit einem kleinen Plus von 0,09 Prozent auf 32,28 Euro aus dem Handel.

Auch der Bankensektor zeigte sich europaweit weiter stark. So rückten Credit Agricole 2,64 Prozent auf 10,90 Euro vor, Banco Santander gewannen 0,69 Prozent auf 8,74 Euro. Auch Intesa Sanpaolo schlossen in der Gewinnzone und konnten sich mit einem Plus von 3,49 Prozent auf 2,37 Euro im Spitzenfeld des Euro-Stoxx-50 positionieren. Deutlich gesunkene Kosten für Kreditausfallsversicherungen hätten den Bankentiteln Auftrieb verliehen, so Händler.

Unter Abgabedruck standen den ganzen Tag über Minentitel, die vor allem die Londoner Börse belasteten. So gingen Xstrata mit einem deutlichen Minus von 5,06 Prozent auf 1.388,5 Pence aus dem Handel, Fresnillo stürzten 5,87 Prozent auf 1.346 Pence ab. Auch BHP Billiton mussten abgeben, nachdem der Bergbauriese die Produktionszahlen zum vierten Quartal bekannt gab. Zwar konnte in den vergangenen drei Monaten bei der Eisenerzproduktion ein Plus von vier Prozent verzeichnet werden; allerdings werde die Hochwasserkatastrophe in Australien die Kohleproduktion langfristig beeinträchtigen, hieß es von Unternehmensseite. BHP Billiton gingen mit einem Minus von 3,56 Prozent auf 2.382 Pence aus dem Handel.

Dem negativen Branchentrend entziehen konnten sich dagegen Klöckner & Co, die in Frankfurt ein kräftiges Kursplus von 6,80 Prozent auf 23,80 Euro verzeichneten. Der Stahl- und Metallhändler hatte verlautbart, mit dem US-Konzern Macsteel Global B.V. eine Übereinkunft zur Übernahme von Macsteel Service Centers USA erzielt zu haben.

Ebenfalls mit einem positiven Vorzeichen aus dem Handel gingen Alstom, die sich um 3,93 Prozent auf 41,43 Euro verteuerten. Der französische Industriekonzern hatte mitgeteilt, beim Auftragseingang im Schlussquartal erneut zugelegt zu haben. An seiner Margenprognose für das laufende und das kommende Geschäftsjahr hielt Alstom fest. Es sei weiterhin mit einer operativen Marge zwischen sieben und acht Prozent zu rechnen.

Enttäuscht reagierten die Anleger dagegen auf die Zahlen von Easyjet, die an der Londoner Börse 16,19 Prozent auf 382 Pence abstürzten. Hohe Benzinkosten und Flugausfälle in den letzten drei Monaten lassen die Fluglinie im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2010/11 einen hohen Verlust erwarten.

Auch Accor mussten nach der Vorlage von Ergebnissen abgeben. Nach einem überraschend starken Umsatzsprung im vierten Quartal erwartet der Hotelkettenbetreiber für das Gesamtjahr einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von etwa 440 Millionen Euro. Zuvor hatte das Ziel bei 400 bis 420 Millionen Euro gelegen. Die Anleger zeigten sich davon wenig beeindruckt und schickten die Aktie auf eine Talfahrt von 6,22 Prozent auf 32,52 Euro.

 

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