Griechenland im Fokus

Europas Leitbörsen mit Abschlägen

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Verzögerungen in Griechenland verunsichern Märkte - Schwache Konjunkturdaten.

Die Leitbörsen in Europa verzeichneten am Freitag im frühen Handel einheitlich Abschläge. Die Verzögerungen bei der Entscheidung über das Sparpaket in Griechenland setzten die Börsen unter Druck. Um 11.15 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 6.739,39 Punkten, das entspricht einem Rückgang von 49,41 Einheiten oder 0,73 Prozent. In London verlor der FT-SE-100 15,5 Einheiten oder 0,26 Prozent auf 5.879,93 Zähler.

   Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts-und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 büßte 22,26 Einheiten oder 0,88 Prozent ein und lag bei 2.500,13 Punkten.

   Die Finanzminister der Euro-Zone trafen bei ihrer Sondersitzung am Donnerstag keine Entscheidung zu den dringend benötigten Milliardenhilfen für Griechenland, weil die Voraussetzungen dazu nach Worten von Eurogruppen-Chef Jean Claude Juncker nicht völlig erfüllt waren. Zunächst soll nun das griechische Parlament zustimmen und die Parteispitzen ihre Verpflichtungen vorlegen. Der endgültige Beschluss ist nun erst bei einer weiteren Sitzung der Eurogruppe am Mittwoch geplant.

   Auch Konjunkturnachrichten drückten auf die Stimmung der Anleger. China enttäuschte mit seinen Außenhandelsdaten die Erwartungen der Analysten. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt musste einen Rückgang der Importe um 15,3 Prozent ausweisen. Die Exporte gingen um 0,5 Prozent zurück. Die Daten sind allerdings verzerrt: In diesem Jahr fiel das Neujahrsfest in den Jänner. Damit hatte der Monat lediglich 17 Arbeitstage im Vergleich zu 22 Arbeitstagen im Jänner 2011. Frankreichs Industrieproduktion ist im Dezember deutlich stärker geschrumpft als von Volkswirten prognostiziert. Im Jahresvergleich lag der Rückgang bei 1,3 Prozent statt den erwarteten 0,6 Prozent.

   Bankenwerte zeigten sich wieder besonders sensibel auf Nachrichten aus Griechenland. So verloren BNP Paribas 0,68 Prozent auf 36,295 Euro, Societe Generale 1,39 Prozent auf 24,78 Euro, ING 2,84 Prozent auf 6,67 Euro und Santander 1,12 Prozent auf 6,52 Euro.

   Gegen diesen Trend stemmten sich überraschenderweise Barclays, die mit 3,22 Prozent bei 240,60 Pence im Plus lagen. Ein deutlicher Rückgang der Einnahmen bescherte der englischen Großbank das schlechteste Quartalsergebnis in den letzten drei Jahren. Der Überschuss sank 2011 um 16 Prozent auf 3 Mrd. Pfund.

   Für positive Schlagzeilen sorgte zudem Alcatel-Lucent. Der französische Netzwerkausrüster schaffte trotz eines wie erwartet kräftigen Umsatzrückgangs unter dem Strich einen Gewinn von 868 Mio. Euro und damit mehr als fünf Mal so viel wie von Analysten geschätzt. Die Titel zogen um 14,73 Prozent auf 1,72 Euro nach oben.

   Rexel verbesserten sich um 3,67 Prozent auf 15,81 Euro. Der weltweit größte Elektrotechnikausrüster verfehlt mit 319 Mio. Euro die Gewinnerwartungen für 2011 der Analysten, die mit 367 Mio. Euro gerechnet hatten.

   Der schwedische Autobauer Saab enttäuschte ebenfalls mit Zahlen für das vierte Quartal. Die Aktien reduzierten sich um 9,98 Prozent auf 134,40 schwedische Kronen.
 

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