China-Sorgen
Europas Leitbörsen mit massiven Verlusten
12.08.2015
Der Euro-Stoxx-50 rasselte um 3,35 Prozent auf 3.484,41 Zähler nach unten.
Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch mit Sorgen über die chinesische Wirtschaft mit massiven Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 rasselte um 3,35 Prozent auf 3.484,41 Zähler nach unten.
Das alles beherrschende Thema war an den Börsen die erneute Kurssenkungen des Yuan durch die chinesische Zentralbank. Um die heimische Exportwirtschaft zu stützen, senkte die Zentralbank heute den Yuan-Kurs um weitere 1,6 Prozent. So sollen chinesische Produkte für auswertige Käufer attraktiver werden. Umgekehrt können sich chinesische Käufer ausländische Waren schwerer leisten.
Zudem berichtete auch das nationale Statistikamt über eine schwächer als erwartet gestiegene Industrieproduktion in China im Juli. Damit wurden Bedenken geschürt, dass es noch schlechter als gedacht um die chinesische Wirtschaft steht. Morgen will die chinesische Zentralbank bekanntgeben, wie sie gedenkt bei der Stützung der Wirtschaft weiter vorzugehen. Analysten schlossen heute weitere Interventionen am Devisenmarkt nicht aus.
Bereits heute waren zahlreiche börsengehandelten Unternehmen vom Kursverfall des Yuan stark beeinträchtigt: Allen voran Konsumgüterhersteller und die Automobilbranche, die stark vom Absatz in China abhängig sind.
Zum Handelsschluss gab es weder im Euro-Stoxx-50 noch im DAX einen Wert der über den Tag gesehen Zugewinne verzeichnen konnte.
Die Aktien des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH brachen um 5,46 Prozent. Unilever verloren massive 6,31 Prozent an Wert.
Die Aktien von Volkswagen schlossen mit einem satten Minus von 3,3 Prozent, jene von BMW mit minus 3,7 und Daimler-Anteilsscheine verloren beachtliche 4,9 Prozent an Kurswert.
Aus der Eurozone kamen ebenfalls keine ausgesprochen positiven Meldungen: Die Industrieproduktion im Währungsraum ist im Juni saisonbereinigt im Vormonatsvergleich um 0,4 Prozent gefallen. Ökonomen hatten einen Rückgang erwartet, aber nur um 0,1 Prozent.
In der laufenden Berichtssaison zogen veröffentlichte Quartalszahlen ebenfalls die Aufmerksamkeit auf sich. Henkel schlossen mit einem deutlichen Abschlag von neun Prozent. Der Hersteller von Persil-Waschmittel, Loctite-Kleber und Schwarzkopf-Shampoo hatte ein enttäuschendes Umsatzplus für das 2. Quartal publiziert.
EOn gingen mit einem vergleichsweise zaghaften Minus von 0,34 Prozent aus dem Handelstag. Der Energiekonzern berichtete zwar wegen wegbrechender Gewinne der klassischen Stromerzeugung einen operativen Gewinneinbruch für das erste Halbjahr. Dies hatten Analysten aber schon erwartet. Dafür lag der bereinigte Überschuss, der dank geringerer Zins- und Steuerlasten sowie Bewertungseffekten deutlich zulegte, etwas über den Erwartungen.