Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen ohne klare Richtung

02.03.2017

AB Inbev und Deutsche Telekom im Fokus - Roche beflügelt durch Krebsstudie.

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Nachdem gestern an der Wall Street der Dow Jones erstmals über der 21.000er Marke geschlossen hat, haben sich die Leitbörsen in Europa am Donnerstagvormittag mit uneinheitlicher Tendenz gezeigt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.00 Uhr mit minus 0,15 Prozent bei 3.385,05 Einheiten.

Der DAX in Frankfurt fiel 0,11 Prozent 12.054,09 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit plus 0,02 Prozent auf 7.384,52 Punkte.

Konjunkturseitig rückten heute Morgen die Einfuhrpreise in Deutschland ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Zum Jahresauftakt haben sich importierte Waren nämlich so stark wie seit Mai 2011 nicht mehr verteuert. Im Jänner seien die Importpreise im Jahresvergleich um 6,0 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Volkswirte hatten eine Teuerungsrate von 5,5 Prozent erwartet.

Daneben standen auch die BIP-Zahlen aus Spanien am Programm. Die spanische Volkswirtschaft setzt ihren Wachstumskurs wie erwartet fort. Die Wirtschaftsleistung (BIP) sei im vierten Quartal 2016 im Vergleich zum Vorquartal um 0,7 Prozent gewachsen, teilte das Statistikamt INE nach einer zweiten Schätzung mit. Damit wurde eine erste Schätzung bestätigt.

Ebenfalls dürften heute Konjunkturdaten aus Großbritannien erwartet werden. Im Fokus rückt dort der Einkaufsmanagerindex des Baugewerbes.

Zuletzt werden am Vormittag dann die Verbraucherpreise der Eurozone in den Handelsmittelpunkt rücken. Einem Bericht der Helaba Research zufolge wird diesem Ereignis eine hohe Wichtigkeit zugeschrieben.

Unternehmensseitig fanden sich heute die Aktien des internationalen Bierbrauers AB Inbev (minus 1,16 Prozent) auf den Verkaufslisten der Anleger wieder. Die Übernahme des Branchenrivalen SABMiller hat dem Weltmarktführer 2016 nämlich einen herben Gewinneinbruch eingebrockt. Wegen hoher Finanzierungskosten und einer hohen Abschreibung blieb unter dem Strich mit 1,24 Mrd. US-Dollar Gewinn um rund 85 Prozent weniger übrig als ein Jahr zuvor.

Schwächer präsentierten sich auch die Wertpapiere der Deutschen Telekom. Einem Händler zufolge dürfte der vorgelegte Ausblick für das Ergebnis vor Abschreibungen und Steuern belasten. Die Aktien des europäischen Telekommunikationsunternehmens rangierten mit minus 1,55 Prozent im Feld der Verlierer des Euro-Stoxx-50.

Anders erging es dem Zementhersteller Lafarge-Holcim in Zürich. Der Konzern hat im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres einen Konzerngewinn von 535 Millionen Franken (502,49 Mio. Euro) erwirtschaftet. Aktionäre belohnten die guten Zahlen mit einem Kursplus von 4,05 Prozent.

In Zürich notierten die Anteilscheine des Pharmariesen Roche ebenfalls deutlich höher. Der Schweizer Konzern steht vor einem Erfolg in der Brustkrebstherapie: Eine Phase-III-Studie der Roche-Krebsmittel Perjeta und Herceptin in Kombination mit einer Chemotherapie habe ihr Ziel erreicht, teilte das Unternehmen heute mit. Die Aktien des Konzerns legte um 5,04 Prozent zu.

Klar im Plus präsentierten sich heute auch die Aktien des französischen Energiekonzern Engie mit 5,37 Prozent. Obwohl der Konzern einen schwachen operativen Gewinn vorgelegt hatte, dürften seine angekündigten Sparanstrengungen bei Investoren gut angekommen sein. Diese sollen im Jahr 2018 bei 1,2 Milliarden Euro liegen.

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