Im Frühhandel

Europas Leitbörsen rutschen ab

23.04.2015

Der Euro-Stoxx-50 sverlor 1,45 Prozent oder 54,08 Punkte.

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Die Leitbörsen in Europa sind am Donnerstagvormittag nach schwachen Konjunkturdaten deutlich ins Minus gedreht. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.30 Uhr mit minus 1,45 Prozent oder 54,08 Punkte bei 3.670,41 Einheiten. Der DAX in Frankfurt fiel 1,37 Prozent oder 162,23 Zähler auf 11.705,14 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 0,29 Prozent oder 20,53 auf 7.007,71 Punkte.

Die Konjunktur in der Eurozone hat sich zu Beginn des zweiten Quartals überraschend etwas abgekühlt. Der gemeinsame Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleister verlor im April 0,5 auf 53,5 Punkte. Das Barometer hielt sich aber klar über der Schwelle von 50 Punkten, ab der es ein Wachstum signalisiert. Allerdings ist die langsamere Gangart vor allem auf Deutschland und Frankreich zurückzuführen.

Insbesondere die französischen Stimmungsindizes hätten enttäuschen, schrieb Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba. Die Kennziffer für den Dienstleistungssektor sei überraschend deutlich gesunken. Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung gebe es demnach nicht.

Am Nachmittag dürften die wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe aus den USA für keine großen Überraschungen sorgen. Experten rechnen mit einem anhaltenden Stellenaufbau. Hingegen könnten die Daten zu den Neubauverkäufen auf eine Verschnaufpause deuten.

Gesprächsthema Nummer eins bei den Einzelwerten war die erneute Gewinnwarnung bei dem Bau- und Industriedienstleister Bilfinger. Das Unternehmen hatte am Vorabend seine erst Mitte März bestätigte Jahresprognose zurückgezogen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) werde 2015 erheblich unter den im Vorjahr erzielten 270 Millionen Euro liegen, teilte das Unternehmen mit. Zudem sei im ersten Quartal unter dem Strich überraschend ein Verlust entstanden, sagte ein Händler. Die Aktionäre reagierten geschockt und schickten die Aktien um 15,28 Prozent in den Keller.

Schlechte Nachrichten kamen auch von Wincor Nixdorf: Der Bankomaten- und Kassensystemhersteller reagiert mit einem neuen Sparprogramm auf die anhaltende Geschäftsflaute. Das Unternehmen kündigte am Donnerstag den Abbau von rund 1.100 der zuletzt gut 9.200 Stellen an. Die Aktien fielen um mehr als 3 Prozent.

Auch die Anteilsscheine der Deutschen Bank gaben 0,48 Prozent nach. Rechtliche Auseinandersetzungen belasten das Finanzinstitut zwar noch viel stärker als gedacht. Trotzdem wies die Bank im ersten Quartal einen Gewinn aus und Erträge auf annäherndem Rekordniveau.

Gegen den Trend stemmten sich die Aktien von Novartis mit einem Plus von 1,20 Prozent. Der Schweizer Pharmakonzern hat im ersten Quartal einen Umsatz von 11,9 Mrd. Dollar (11,08 Mrd. Euro) erzielt. Das sind 7 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Zu konstanten Wechselkursen wäre der Umsatz allerdings um 3 Prozent gewachsen.
 

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