Nach drei Verlusttagen

Europas Leitbörsen schließen einheitlich schwach

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Portugiesische Banco Espirito Santo zieht Banksektor nach unten.

Die Leitbörsen Europas sind den fünften Tag in Folge gefallen und liegen damit auf einem Tiefstand in diesem Jahr. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 52,51 Einheiten oder 1,64 Prozent auf 3.150,59 Zähler.

Europaweit gaben Banktitel stark nach, allen voran stürzten Papiere der portugiesischen Banco Espirito Santo (BES) ab. Zuletzt hatte es Sorgen um einen Anteilseigner der größten portugiesischen Privatbank gegeben. Nachdem der Kurs bis zu 17 Prozent nachgab, setzte die Börsenaufsicht CMVM in Lissabon schließlich die Notierung der Aktien bis auf Weiteres aus. Wenige Stunden zuvor hatte bereits der BES-Großaktionär ESFG (Espirito Santo Financial Group) die Notierung seiner Aktien in Lissabon und Luxemburg auf eigenen Wunsch aussetzen lassen.

Konjunkturdaten aus Frankreich und Italien belasteten die Indizes ebenfalls. Die französischen Unternehmen stellten im Mai 1,7 Prozent weniger Industriegüter her als im Vormonat. Das ist der stärkste Rückgang seit September 2012. Auch die Inflation ging stärker zurück als erwartet. In Italien musste die Industrie ebenfalls überraschend den stärksten Rückschlag seit eineinhalb Jahren einstecken.

Am unteren Ende des Euro-Stoxx-50 schlossen Aktien von Unicredit mit minus 2,52 Prozent. Die italienische Großbank will in den Topf der Europäischen Zentralbank (EZB) greifen und 14 bis 15 Mrd. Euro an Krediten abrufen. Die endgültige Höhe stehe aber noch nicht fest, sagte Vorstandschef Federico Ghizzoni der Zeitung "La Stampa". Etwa die Hälfte des Geldes solle an die Wirtschaft im Heimatland weitergereicht werden - inklusive der günstigen Zinsen.

In Amsterdam brachen Anteilsscheine von Fugro NV um 19,47 Prozent ein. Der Dienstleister für Untergrunderkundungen und Exploration von Rohstoffen stellte seine Mittelfristziele in Frage. Die Margenerwartung für das erste Halbjahr wurde gesenkt und zudem eine Abschreibung in Hohe von etwa 350 Millionen Euro avisiert.

Positive Nachrichten gab es vom Verpackungsspezialisten Gerresheimer, der die Prognosen für das Gesamtjahr nach einem robusten ersten Halbjahr bestätigt hat. Die Aktien notierten am Ende mit plus 3,52 Prozent. Ebenso präsentierte Südzucker eine besser als erwartete Gewinnentwicklung. Die Papiere konnten die anfänglichen Gewinne allerdings nicht halten und verloren zuletzt 0,94 Prozent.

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