Sorgen
Europas Leitbörsen schließen erneut tiefer
23.11.2011
Schwache Konjunkturdaten und Finanzkrise drücken auf Aktienkurse.
Die europäischen Leitbörsen gingen am Mittwoch erneut mit tieferen Kursen aus dem Handel. Der DAX in Frankfurt schloss damit bereits den 8. Handelstag in Folge im Minus. Der Euro-Stoxx-50 schwächte sich um 1,87 Prozent ab und absolvierte damit den fünften Verlusttag in Folge.
Verhaltende Konjunkturnachrichten rund um den Globus verbunden mit der Euro-Schuldenkrise drückten klar auf die Aktienkurse. Negative Nachrichten kamen bereits in der Früh aus China, wo sich im November die Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie kräftig eingetrübt hatte. Zudem waren im September die Auftragseingänge der Industrieunternehmen in der Eurozone unerwartet deutlich zurückgegangen. In den USA hat sich das Konsumklima der Universität Michigan im November geringfügig schwächer aufgehellt als zunächst ermittelt.
Verstärkt wurde das negative Sentiment von einer unerwartet schwachen Nachfrage nach zehnjährigen deutschen Bundesanleihen. Bei einer Auktion neuer zehnjähriger Staatsanleihen aus Deutschland war die Nachfrage überraschend schwach ausgefallen. Angesichts eines geplanten Emissionsvolumen von 6,0 Mrd. Euro lagen die Gebote bei lediglich 3,89 Mrd. Euro. Dies schürte neue Sorgen, hieß es.
Die konjunktursensiblen Rohstoffwerte wurden von den Meldungen tief ins Minus gedrückt. So fielen in London Rio Tinto, Fresnillo und Vedanta jeweils deutlich mehr zwei Prozent. ArdcelorMittal sackten gar um 4,22 Prozent auf 11,355 Euro ab.
Mit Blick auf einzelne Branchen ragten auch die Automobilaktien besonders negativ hervor. Die VW-Aktie bremste um 3,26 Prozent auf 112,65 Euro. BMW gingen um 3,03 Prozent auf 49,30 Euro zurück. Aber auch fast alle anderen Branchenindizes verbuchten Verluste. Lediglich Titel aus der Gesundheitsbranche legten im Schnitt moderat zu.
Infineon befestigten sich gegen den allgemeinen Abwärtssog um 1,34 Prozent auf 5,592 Euro. Der Halbleiterhersteller erhöht nach den Rekordergebnissen des vergangenen Geschäftsjahres die Dividende. Die Aktionäre sollen nach dem Willen von Aufsichtsrat und Vorstand 12 Cent für jeden Anteilsschein bekommen, 2 Cent mehr als im vergangenen Jahr.