Wenig Bewegung
Europas Leitbörsen schließen etwas leichter
17.09.2013
Euro-Stoxx-50 fiel um 3,69 Einheiten oder 0,13 Prozent auf 2.890,95 Zähler.
Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag überwiegend mit leichten Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 3,69 Einheiten oder 0,13 Prozent auf 2.890,95 Zähler.
Im Vorfeld der am Abend beginnenden US-Notenbanksitzung tendierten die europäischen Leitbörsen etwas schwächer. Nach Abschluss der Zinssitzung der Fed werden bei der morgigen Pressekonferenz Aufschlüsse über die zukünftige geldpolitische Ausrichtung der USA erwartet. Der Offenmarktausschuss könnte dabei bereits eine Drosselung der monatlichen Anleihenkäufe von 85 auf 75 Mrd. US-Dollar beschließen, hieß es vonseiten eines Börsianers.
Konjunkturseitig konnten in Europa aufgehellte ZEW-Konjunkturerwartungen im September nur wenig Einfluss auf die Märkte ausüben. Der ZEW-Index stieg verglichen mit August um 7,6 Punkte auf 49,6 Zähler. Das ist der höchste Stand seit April 2010, also seit fast dreieinhalb Jahren. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 45,0 Punkte gerechnet.
Auch aktuelle Daten zur Inflationsentwicklung aus den USA konnten keine Impulse an den Märkten setzen. Die Teuerung hat sich im August deutlich abgeschwächt. Das Preisniveau erhöhte sich im Jahresvergleich um 1,5 Prozent. Die Jahresrate lag damit einen halben Prozentpunkt niedriger als im Juli. Bankvolkswirte hatten mit einem Rückgang auf 1,6 Prozent gerechnet.
In einem europäischen Branchenvergleich ging die Gesundheitsindustrie mit plus 0,70 Prozent an der Spitze aus dem Handel. Als schwächster Sektor notierte die Automobil- und deren Zuliefererindustrie mit einem Minus von 1,37 Prozent.
Der Branchenverband der europäischen Automobilhersteller ACEA hat die aktuellen Daten der Zulassungsstatistik veröffentlicht. Die Neuzulassungen im August sind im Vergleich zum Vorjahr um 5,0 Prozent rückläufig ausgefallen, was auch den gesamten Sektor belastete. Die Aktien der Autobauer im europäischen Leitindex mussten einheitlich Kursverluste hinnehmen. Daimler verloren 1,15 Prozent auf 56,97 Euro. BMW ermäßigten sich um 0,50 Prozent auf 80,18 Euro, während Volkswagen-Titel um 1,53 Prozent auf 180,25 Euro absackten.
Unter den weiteren Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 behaupteten sich Sanofi mit einem Kursgewinn von 1,68 Prozent bei 73,30 Euro an der Spitze. Am unteren Ende des Kurstableaus im europäischen Leitindex gingen Philips mit minus 1,93 Prozent auf 24,43 Euro aus dem Handel. Der Elektronikkonzern gab zuvor bekannt, seinen Sparkurs fortsetzen zu wollen. Dadurch sollen die Gewinne mittelfristig gesteigert werden. Ein Aktienrückkaufprogramm im Ausmaß von 1,5 Mrd. Euro wurde ebenfalls angekündigt.
Bayer verordnet seiner Plastiksparte wegen widriger Marktbedingungen einen Sparkurs. Die wirtschaftliche Lage des MaterialScience-Geschäfts, das Hightech-Kunststoffe für Stadiondächer, Autoteile, DVDs und Polsterungen herstellt, sei von Überkapazitäten im Markt und hohen Energie- und Rohstoffkosten gekennzeichnet, sagte Bayer-Chef Marijn Dekkers. "Deshalb müssen wir weiter Kosten sparen und noch effizienter werden", so Dekkers. Bayer notierten 0,40 Prozent schwächer bei 84,43 Euro.
Continental-Titel haben sich im Laufe des Handelstages um 3,15 Prozent auf 122,0 Euro verschlechtert. Zuvor hatte die Schaeffler-Gruppe ein knapp vierprozentiges Aktienpaket an dem Reifenhersteller Continental für insgesamt 950 Millionen Euro am Markt platziert. Schaeffler habe 7,8 Millionen Conti-Aktien für 122,50 Euro je Aktie an internationale Investoren verkauft, wurde mitgeteilt. Der Schuldenberg wurde damit und durch eine Sondertilgung um 1,3 auf neun Milliarden Euro reduziert.