Euro-Stoxx-50 leichter

Europas Leitbörsen schließen im Minus

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Bankaktien mit klaren Abschlägen - Euro-Krise belastete.

Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag einheitlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 30,17 Einheiten oder 1,17 Prozent auf 2.553,40 Zähler.

Als Belastungsfaktor machten Marktexperten die weiter schwelende Euro-Schuldenkrise aus. Eine überraschend gut gelaufene Auktion von Geldmarktpapieren des Euro-Krisenlands Spanien und die erstmals seit April wieder aufgehellte Zuversicht deutscher Finanzexperten, die sich in den unerwartet deutlich gestiegenen ZEW-Konjunkturerwartungen niederschlug, halfen nur wenig, hieß es aus dem Markt. Das ZEW-Barometer für die Entwicklung der Wirtschaft in den kommenden sechs Monaten kletterte im September um 7,3 auf minus 18,2 Punkte.

Darüber hinaus sind auch in den USA aktuelle Konjunkturdaten positiv ausgefallen: Die US-Leistungsbilanz für August ist besser ausgefallen als erwartet. Die am Finanzmarkt besonders beachteten langfristigen Zuflüsse erhöhten sich von 9,3 Mrd. Dollar im Juni auf 67,0 Mrd. Dollar. Das ist mehr als doppelt so viel als Bankvolkswirte erwartet hatten. Auch aktuelle Daten zum US-Häusermarkt waren positiv ausgefallen.

Europas Händler beobachteten auch den Streit zwischen China und Japan um eine unbewohnte Inselgruppe im ostchinesischen Meer. Dieser hatte bereits die asiatischen Börsen ins Minus gedrückt.

Aus Branchensicht hatten die als defensiv geltenden Aktien von Verbrauchsgüter-Herstellern die Nase vorn: Im Euro-Stoxx-50 notierten Unilever mit plus 0,76 Prozent auf 27,68 Euro, Danone schlossen mit 49,19 Euro - das ist ein Plus von 0,57 Prozent. Carrefour gingen mit einem minimalen Plus 0,03 Prozent und einem Kurs von 17,09 Euro aus dem Handel.

Die Papiere von Autoherstellern standen mit zumeist rückläufigen Zulassungszahlen für den August im Fokus. In der EU sank die Zahl verkaufter Autos im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,9 Prozent auf 688.168 Fahrzeuge, wie der europäische Branchenverband Acea mitteilte. Damit gingen die Zahlen das elfte Monat in Folge zurück. Für die Aktien des französischen Produzenten Renault ging es angesichts eines überdurchschnittlichen Absatzrückgangs um 4,04 Prozent auf 39,06 Euro bergab. Ähnlich ging es den deutschen börsenotierten Autokonzernen Volkswagen und BMW: Sie verloren um 2,34 Prozent auf 148,10 Euro beziehungsweise 2,01 Prozent auf 60,45 Euro.

Auch die Bankentitel gehörten nach negativen Branchennachrichten zu den größten Verlierern. Der Umfang der "faulen Kredite" in den Bilanzen der spanischen Banken hat nach Angaben der Madrider Zentralbank ein neues Rekordniveau erreicht. Zudem haben sich Schuldenkrise und Konjunkturflaute laut einer Studie der Prüfungs-und Beratungsgesellschaft Ernst & Young negativ in den Bilanzen deutscher Groß- und Landesbanken niedergeschlagen.

Am unteren Euro-Stoxx-Ende litten vor allem die Titel der italienischen Institute Intesa SanPaolo (minus 5,88 Prozent auf 1,265 Euro) und UniCredit (minus 4,52 Prozent auf 3,546 Euro), die ihre beträchtlichen Kursverluste im Laufe des Nachmittags noch weiter ausbauten. Auch für Societe Generale (minus 3,72 Prozent auf 24,10 Euro) und Deutsche Bank (minus 4,89 Prozent auf 32,40 Euro) gab es ähnlich hohe Abschläge.
 

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