Schluss
Europas Leitbörsen schließen im Minus
08.01.2013
Gerüchte um Abstufung von Frankreichs Bonität - Übernahmegerücht um Vodafone.
Die europäischen Aktienmärkte sind am Dienstag überwiegend etwas leichter aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 4,11 Einheiten oder 0,15 Prozent auf 2.691,45 Zähler. Während Konjunkturdaten zur Wirtschaftsstimmung und zum Einzelhandel in Europa kaum Impulse gaben, belastete die Indizes am Nachmittag ein Gerücht rund um eine mögliche Abstufung von Frankreichs Kreditrating.
Der vermeintlichen Herabstufung Frankreichs wurde jedoch nach kurzer Zeit aus dem französischen Finanzministerium eine Absage erteilt, sowohl die europäischen Leitindizes als auch die Gemeinschaftswährung konnten sich jedoch Händlern zufolge nach der schwach in den Handel gestarteten Wall Street nicht mehr von ihren leichten Verlusten erholen. In den USA folgt nachbörslich noch die viel beachtete Quartalsbilanz des Alukonzerns Alcoa, die traditionellerweise die US-Berichtssaison eröffnet.
Sehr fest zeigten sich europaweit den gesamten Handelstag lang die Bankenwerte, deren Branchenindex 1,08 Prozent zulegen konnte. Hingegen war die Autoindustrie eindeutig schwächster Sektor mit einem Minus von 1,59 Prozent.
Die machte sich auch unter den Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 deutlich, wo mit Societe Generale (plus 3,17 Prozent auf 31,06 Euro), UniCredit (plus 2,12 Prozent), Deutsche Bank (plus 1,24 Prozent) und BNP Paribas (plus 1,10 Prozent) zahlreiche Papiere von Geldhäusern zu den stärksten Kursgewinnern zählten. Am unteren Ende lagen hingegen abgeschlagen die Titel des finnischen Handykonzerns Nokia, die 6,22 Prozent auf 3,08 Euro nachgaben.
Zwei weitere Konzerne aus der Mobilfunkbranche stehen vor einer Riesenfusion: Der US-Telefonriese Verizon Communications liebäugelt damit, Partner Vodafone beim US-Mobilfunk-Primus Verizon Wireless herauszukaufen. "Ich denke, das wäre machbar", sagte Vorstandschef Lowell McAdam dem "Wall Street Journal". Sein Unternehmen könnte den 45-prozentigen Anteil von Vodafone direkt kaufen, habe aber darüber hinaus noch viele andere Optionen. "Wir haben immer gesagt, dass es uns gefallen würde, das gesamte Geschäft zu besitzen." Vodafone verteuerten sich infolge des Gerüchts im Londoner "Footsie" um zwei Prozent auf 162,85 Pence.
Die Allianz Lebensversicherung muss Kunden nach einem langwierigen Rechtsstreit einen dreistelligen Millionenbetrag zurückzahlen. Der Branchenprimus hat nach eigenen Angaben eine sogenannte Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesgerichtshof zurückgezogen. Damit ist ein Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Stuttgart aus 2011 rechtskräftig, nach dem der Versicherer unter anderem gekündigte und beitragsfrei gestellte Policen falsch abgerechnet hat. Geklagt hatte die Verbraucherzentrale Hamburg. Allianz verbilligten sich infolge um 0,60 Prozent auf 107,05 Euro.