Schwache Daten aus Eurozone

Europas Leitbörsen schließen leichter

14.11.2012

Sorgen um Griechenland und  fiskalische Klippe in den USA.

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Nach schwachen Daten aus der Eurozone sind die europäischen Leitbörsen am Mittwoch mit Kursverlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 gab um 20,30 Einheiten oder 0,81 Prozent auf 2.472,84 Zähler nach.

   Die Folgen der Schuldenkrise haben die Industrieunternehmen des Euroraums im September stark belastet. Im Monatsvergleich brach die Gesamtproduktion um 2,5 Prozent ein. Es war der stärkste Rückgang seit der tiefen Rezession Anfang 2009. Volkswirte hatten zwar mit einer rückläufigen Produktion gerechnet, allerdings nicht in diesem Ausmaß.

   Als belastender Faktor kamen am Nachmittag eher enttäuschende Daten aus den USA hinzu, hieß es aus dem Handel. Im Oktober sind die US-Erzeugerpreise im Vergleich zum Vormonat überraschend um 0,2 Prozent gesunken und auch die US-Einzelhändler mussten im Oktober erstmals seit vier Monaten einen Umsatzrückgang um 0,3 Prozent hinnehmen.

   Daneben bleibe auch die Schuldenproblematik sowohl in den USA als auch in Europa ein Thema, so Marktteilnehmer. Sorgen bereite unter anderem, dass das Gerangel um die Schuldentragfähigkeit Griechenlands zwischen Internationalem Währungsfonds (IWF) und Eurogruppe weiter anhält.

   Unternehmensseitig rückten vor allem Unternehmen mit ihren Zwischenbilanzen ins Blickfeld. So setzten sich Vivendi nach Vorlage von Ergebnissen mit plus 4,67 Prozent auf 15,69 Euro an die Spitze des Euro-Stoxx-50. Der französische Medien- und Telekomkonzern hat nach einem überraschend gut verlaufenen dritten Quartal seine Jahresgewinnprognose präzisiert. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen nun mit einem bereinigten Überschuss von etwa 2,7 Mrd. Euro.

   Daneben zogen auch Versorgerwerte mit Zahlen die Aufmerksamkeit auf sich. Schwach schlossen Electricite de France (EdF), die Titel fielen um 4,76 Prozent auf 14,50 Euro. Der Energieversorger hatte zum zweiten Mal in diesem Jahr sein Ziel für die Jahresproduktion von Atomstrom gesenkt.

   Der deutsche Branchenkollege E.ON ging ebenfalls im Minus aus dem Handel. Mit Kursverlusten von 3,11 Prozent auf 15,185 Euro sackten die Papier ans Ende des Euro-Stoxx-50 ab. RWE erhöhten sich indessen um minimale 0,03 Prozent auf 32,94 Euro. Der zweitgrößte deutsche Energiekonzern blickt nach Gewinnsteigerungen in den ersten neun Monaten etwas optimistischer auf das Jahresende. RWE will das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nun leicht erhöhen.

   Dagegen blieb der italienische Versorger Enel trotz eines überraschend gut verlaufenen dritten Quartals vorsichtig und hielt an seinen Jahreszielen fest. Sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis konnten die durchschnittlichen Analystenerwartungen übertroffen werden. Die Anteilsscheine schlossen um klare 2,18 Prozent fester bei 2,816 Euro.

   Neue Nachrichten gab es außerdem von Nokia (plus 1,51 Prozent auf 2,156 Euro). Der einstige Handy-Weltmarktführer konzentriert sich nun noch stärker auf das Geschäft mit digitalen Karten und will demnächst eine App für Apple-Geräte wie iPhone und iPad anbieten. Konzernchef Stephen Elop kündigte am Dienstagabend auch eine Online-Kartenplattform mit dem Namen "Here" an. Außerdem übernahm Nokia die US-Firma Earthmine, die sich auf 3D-Ansichten von Straßen spezialisiert.
 

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