ISM-Index beflügelt

Europas Leitbörsen schließen mit Gewinnen

01.09.2011

Euro-Stoxx stieg um 0,16% oder 3,67 Einheiten auf 2.305,75 Zähler.

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Die europäischen Leitbörsen drehten am Donnerstag im Verlauf noch mehrheitlich ins Plus. Der Euro-Stoxx-50 verbuchte ein kleines Plus von 0,16 Prozent oder 3,67 Einheiten auf 2.305,75 Zähler. Positive US-Konjunkturdaten hätten die europäischen Märkte im Verlauf belebt, hieß es vom Handel.

Mit großer Spannung war der ISM-Index in den USA erwartet worden. Der Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager war überraschend über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten ausgefallen. Die unerwartet gute Stimmung unter den US-Einkaufsmanagern hatte teilweise vor größeren Verlusten bewahrt, manche Indizes drehten knapp nach Veröffentlichung ins Plus.

Jene US-Konjunkturdaten, die kurz vor Handelsbeginn der US-Börsen erschienen waren, hatten indes kein eindeutiges Bild gezeigt. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der vergangenen Woche zwar etwas stärker als erwartet gefallen, die Produktivität war im zweiten Quartal hingegen stärker gesunken als zunächst geschätzt worden war.

Experten der Commerzbank schließen aus dem positiven Ergebnis, dass die Rezessionsängste in den USA übertrieben gewesen wären. Vor allem der langandauernde Streit um die Schuldengrenze in Kombination mit den schwachen Aktienmärkten hatten zur Eintrübung der Frühindikatoren geführt. Demgegenüber belasteten allerdings Meldungen aus der Eurozone. Griechenland könnte wegen der schrumpfenden Wirtschaft und sinkender Steuereinnahmen die von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) gesetzten Sparziele verfehlen. Wenn sich die Finanzen des Landes so weiterentwickelten, drohe in diesem Jahr ein Haushaltsdefizit von etwa 8,8 Prozent, schätzt die zuständige Abteilung des griechischen Parlaments.

Bankenwerte tendierten uneinheitlich. Die Zweifel an der Stabilität europäischer Banken scheinen zu wachsen. Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) könnten den Kreditinstituten wegen der Euroschuldenkrise bis zu 200 Mrd. Euro an Kapital fehlen, berichtete die "Financial Times". Credit Agricole rutschten 2,08 Prozent auf 6,679  Euro. Der Indexbetreiber Stoxx hatte mitgeteilt, dass die Titel Mitte September den europäischen Leitindex verlassen werden.

Einem Bericht in der "Financial Times" zufolge soll die britische Regierung möglicherweise Regulierungsmaßnahmen auf die Zeit nach der nächsten Parlamentswahl verschieben. Börsianer begründeten so das hohe Interesse an britischen Bankwerten. An der Londoner Börse sprangen Royal Bank of Scotland indes 8,16 Prozent auf 26,25 Pence hoch. Barclays legten 5,62 Prozent auf 180,35 zu.

Im Branchenvergleich des EuroStoxx-50 zeigte sich der Telekomsektor deutlich höher. Die Titel der Deutschen Telekom gewannen 2,19 Prozent auf 8,99 Euro. Die Deutsche Telekom verkündete den geplanten Verkauf ihrer schwächelnden Tochter T-Mobile USA an den amerikanischen Konkurrenten AT&T nicht aufgeben zu gedenken. Die Regierung von US-Präsident Barack Obama hatte die 39 Milliarden Dollar (27,3 Mrd. Euro) schwere Fusion zuvor mit ihrem Einspruch ins Wanken gebracht. France Telecom stiegen 1,43 Prozent auf 13,49 Euro. Telecom Italia notierten mit einem Aufschlag von 1,78 Prozent auf 0,86 Euro.

Die Autobranche zeigte sich von negativen Analystenstimmen belastet. Daimler erholten sich im Verlauf etwas von größeren Kursverlusten und gingen mit einem Minus von 2 Prozent aus dem Handel. Der Autobauer Daimler und der Chemiekonzern BASF arbeiten an einem gemeinsamen Projekt. Bei der weltgrößten Automesse IAA in Frankfurt werden sie ihre Pläne präsentieren, hieß es. VW verloren 0,69 Prozent auf 115,15 Euro.

Hargreaves schlossen nach Zahlen mit einem fulminanten Plus von 17,71 bei 508,50 Pence hoch. Glencore sanken 0,78 Prozent auf 418,25 Pence. Der weltgrößte Rohstoffhändler hat verkündet den südafrikanischen Kohle-Produzenten Optimum übernehmen zu wollen.

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