Der Euro-Stoxx-50 schwächte sich leicht um 3,05 Einheiten.
Die europäischen Leitbörsen haben am Dienstag ohne klare Richtung geschlossen. Hatten im Frühhandel die meisten Indizes noch in der Gewinnzone tendiert, so mehrten sich spätestens ab der Eröffnung der US-Börsen die Kursverlierer. Der Euro-Stoxx-50 setzte schließlich an seine Vortagsverlusten an und schwächte sich leicht um 3,05 Einheiten oder 0,11 Prozent auf 2.739,65 Zähler ab.
Für eine verhaltene Marktstimmung machten Marktbeobachter den weiterhin ungelösten Schuldenstreit in den USA verantwortlich. Zudem lasteten schwache Konjunkturdaten auf die Indizes, hieß es weiter. Neben einem enttäuschenden Verbrauchervertrauen in Frankreich und dem verlangsamten Wirtschaftswachstum in Großbritannien sorgten rückgängige Häuserverkäufe in den USA für Zurückhaltung bei den Investoren, hieß es. Letztlich bestimmten aber die zahlreichen Quartalszahlen das Marktgeschehen, so ein Händler.
So rückten etwa die Unternehmenszahlen von der Deutschen Bank und UBS zunächst den Bankensektor in den Fokus der Anleger. Der deutsche Branchenprimus steigerte trotz Schuldenkrise den Überschuss im zweiten Quartal zwar um drei Prozent auf 1,2 Mrd. Euro, blieb damit aber hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Nach einer Berg- und Talfahrt schlossen die Papiere mit einem Plus von 0,73 Prozent bei 38,50 Euro.
Deutlich schwächer schlossen indes die Papiere von UBS, die den Handel mit einem Minus von 2,88 Prozent bei 13,50 Schweizer Franken beendeten. Infolge der Euro-Schuldenkrise sank der Reingewinn der Schweizer Großbank im abgelaufenen Quartal um 49 Prozent auf 1,01 Mrd. Franken (873 Mio. Euro) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang um 36 Prozent auf 1,23 Mrd. Franken gerechnet.
Weitere Zahlen lieferte BP. Zwar gelang dem britischen Ölmulti nach einem Verlust von fast 17 Mrd. Dollar im Vorjahr mit einem Gewinn von mehr als fünf Mrd. im zweiten Quartal die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Anleger vermissen jedoch eine Strategie, die auch künftig sprudelnde Ölgeschäfte sichert, kommentierte ein Analyst. Die Papiere schlossen in London um 2,56 Prozent tiefer bei 463,25 Pence.
Nachrichten kamen auch aus der Chip-Branche. So enttäuschte der Halbleiterhersteller STMicroelectronics mit einem überraschenden Gewinnrückgang im zweiten Quartal die Anleger. Der bereinigte Gewinn je Aktie war von 18 auf 14 US-Cent gesunken, während Analysten mit 21 Cent gerechnet hatten. Auch die Erlösprognose für das dritte Jahresviertel verfehlte die Expertenerwartungen. Dementsprechend notierten die Aktien in Paris mit einem kräftigen Minus von 11,32 Prozent auf 5,67 Euro.
Vor diesem Hintergrund konnten ARM trotz starker Zahlen nicht in die Gewinnzone vorrücken. Der britische Chip-Entwickler profitiert weiter vom Boom der Smartphones und Tablet-PCs. Vor Steuern kletterte der Gewinn im zweiten Quartal um 25 Prozent auf 54,2 Mio. Pfund (61,4 Mio. Euro). Dennoch sanken die Papiere an der Londoner Börse um deutliche 3,33 Prozent auf 595,50 Pence.
GlaxoSmithKline konnten hingegen nach Zahlen um 0,70 Prozent auf 1.373,00 Pence zulegen. Der britische Pharmakonzern verbuchte zwar im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang von vier Prozent, konnte damit jedoch den Abwärtstrend der vergangenen Quartale verlangsamen.
Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%) Wien ATX 2.679,47 + 7,28 +0,27 Frankfurt DAX 7.349,45 + 4,91 +0,07 London FT-SE-100 5.929,73 + 4,50 +0,08 Paris CAC-40 3.787,88 - 25,09 -0,66 Zürich SPI 5.502,39 - 15,35 -0,28 Mailand FTSE MIB 19.029,86 + 50,43 +0,27 Madrid IBEX-35 9.833,40 - 32,80 -0,33 Amsterdam AEX 336,74 - 0,53 -0,16 Brüssel BEL-20 2.496,66 - 8,71 -0,35 Stockholm SX Gesamt 341,39 - 2,94 -0,85 Europa Euro-Stoxx-50 2.739,65 - 3,05 -0,11