Euro-Stoxx-50 schwächte sich um 34,32 Einheiten oder 1,50% auf 2.254,00 Zähler ab.
Die europäischen Leitbörsen konnten am Dienstag nach einem turbulenten Handelstag die anfänglichen Kursverluste etwas eingrenzen, schlossen jedoch mehrheitlich im Minus. Der Euro-Stoxx-50 schwächte sich um 34,32 Einheiten oder 1,50 Prozent auf 2.254,00 Zähler ab.
Während sich am Vormittag ein klarer Abwärtstrend abzeichnete, konnten die Verluste an den Aktienbörsen am frühen Nachmittag eingegrenzt werden. Im Verlauf wurden auch positive US-Konjunkturdaten bekannt. Vor allem überraschte, dass die Einzelhändler im Oktober einen Umsatzanstieg von 0,5 Prozent erzielten.
Alles andere als beruhigt zeigten sich die Märkte bezüglich der Schuldenkrise in der Eurozone. Neue Rekordhöhen bei Risikoaufschlägen für Staatstitel von Eurozonen-Mitgliedern wie Frankreich oder Belgien wirkten belastend. Spanien musste anlässlich der heutigen Auktion für Staatsanleihen mit 12 bis 18 Monaten Laufzeit über fünf Prozent Zinsen zahlen, zuletzt waren es noch unter vier Prozent.
Ein Branchenvergleich im Euro-Stoxx-50 verweist die Bankenbranche mit einem Minus von 3,18 Prozent auf den letzten Platz. Auch die Versicherungen lagen mit minus 2,67 Prozent schlecht, ebenso die Baubranche (minus 2,70 Prozent). Die geringsten Abschläge musste die Gesundheitsbranche hinnehmen, die unverändert aus dem Handel ging, beziehungsweise die Einzelhändler mit minus 0,06 Prozent.
Schlusslicht unter den Einzelwerten waren die Aktien der französischen Großbank BNP Paribas, ihre Titel fielen um 5,77 Prozent auf 29,98 Euro. Auch die französische Großbank Societe Generale musste herbe Verluste hinnehmen, ihre Aktien sanken um 5,21 Prozent auf 17,66 Euro. Heute teilte das Geldinstitut mit, man werde hunderte Stellen in Frankreich kündigen. Genaueres wurde noch nicht bekannt, die Bank hat rund 40.000 Angestellte in Frankreich. Anfang November wurde für das dritte Quartal ein Gewinneinbruch um 30 Prozent auf 622 Mio. Euro bekanntgegeben.
Auch unter den Schlusslichtern im Euro-Stoxx-50 fanden sich die Aktien der italienischen Bank UniCredit, die nach zwischenzeitlichen Abgaben von 9 Prozent mit minus 4,46 Prozent bei 0,74 Euro aus dem Handel gingen. Auch für die Versicherer setzte es Verluste, ING verloren als zweitschwächster Wert im Index 5,50 Prozent auf 5,36 Euro, AXA sanken 5,05 Prozent auf 9,88 Euro.
Bester Einzelwert im Euro-Stoxx-50 waren ENI, sie verteuerten sich um 0,51 Prozent auf 15,68 Euro. Auch die Titel des deutschen Pharmakonzerns Bayer waren gut gesucht, sie stiegen um 0,46 Prozent auf 47,24 Euro.
Mit Handelsschluss leicht ins Minus gerutscht waren die Titel des französischen Energieversorgungskonzerns GDF Suez, sie fielen um 0,43 Prozent auf 19,71 Euro. Am Vortag wurde bekannt, dass der indische Energiekonzern Petronet LNG im nächsten Jahr rund 0,6 Mio. Tonnen an Flüssiggas von dem französischen Unternehmen kaufen wird. In Indien besteht die Gefahr eines Energieversorgungsengpasses, da zwar die Nachfrage steigt aber das lokale Angebot hinterherhinkt.