Überwiegend

Europas Leitbörsen schließen schwächer

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Euro-Stoxx-50 schloss um 18,89 Punkte oder 0,69% leichter bei 2.725,72 Punkten.

Die europäischen Leitbörsen haben sich am Freitag überwiegend mit etwas tieferen Notierungen ins Wochenende verabschiedet. Der große Verfallstag an den Terminmärkten, eine Vielzahl an Konjunkturnachrichten sowie Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten Höhenflug bestimmten das Geschehen zum Wochenschluss. Der Euro-Stoxx-50 schloss um 18,89 Punkte oder 0,69 Prozent leichter bei 2.725,72 Punkten.

Nach einem verhaltenem Start brachte der Hexensabbat zu Mittag nicht ganz die erhofften Impulse. Die meisten Indizes bewegten sich leicht im roten Bereich. Angesichts durchwachsener Konjunkturnachrichten und einer etwas schwächer tendierenden Wall Street weiteten die europäischen Indizes ihre Kursverluste im weiteren Verlauf etwas aus.

Die schwache Konjunktur drückt in vielen Staaten der Eurozone weiter auf die Preisentwicklung im Währungsraum. Im Februar fiel die Inflation erstmals seit November 2010 unter die von der EZB anvisierte Zielmarke von knapp zwei Prozent. Dies sei insofern als gute Nachricht zu sehen, als die EZB nun ihre geldpolitischen Zügel noch weiter lockern könnte, kommentierte eine Händlerin.

Am Nachmittag rückte eine Vielzahl an US-Daten in den Fokus: Der Frühindikator für das Verarbeitende Gewerbe im US-Bundesstaat New York hat sich im März überraschend stark eingetrübt und die US-Verbraucherpreise sind im Februar stärker als erwartet gestiegen. Weiters sind die Nettokapitalzuflüsse in die USA im Jänner deutlich gestiegen. Die am Markt besonders beachteten langfristigen Kapitalzuflüsse gingen hingegen zurück.

Ferner wurde bekannt, dass die US-Industrieproduktion im Februar stärker gestiegen ist als prognostiziert, während sich das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima im März überraschend eingetrübt hat.

Ein Branchenvergleich in Europa zeigte den Automobil-Sektor als größten Verlierer. Die Platzierung eines millionenschweren Aktienpaketes durch die Deutsche Bank hat den Kurs des Autobauers Volkswagen auf Talfahrt geschickt.

Die größte deutsche Bank platzierte nach eigenen Angaben etwa 5,8 Millionen VW-Vorzugsaktien. Am Markt wurde darüber spekuliert, dass es sich um Anteile des Golf-Emirats Katar handeln könnte, einem Großaktionär des Wolfsburger Autokonzerns. Händler nannte eine Platzierungsspanne zwischen 158 und 160 Euro. Die VW-Aktie schloss um 2,64 Prozent tiefer bei 160,30 Euro.

Bei den Finanzwerten schlossen UniCredit nach Vorlage von Zahlen und volatilem Verlauf um 0,58 Prozent befestigt bei 3,828 Euro. Die italienische Großbank stellt sich angesichts der schwierigen Wirtschaftslage im eigenen Land auf weitere Rückschläge ein. Im Jahr 2012 kosteten Kreditvorsorgen und -Wertberichtigungen 9,6 Mrd. Euro, fast 68 Prozent mehr als vor einem Jahr. Allein im vierten Quartal 2012 legte der italienische Finanzkonzern für faule Kredite 4,6 Mrd. Euro zurück. Das - zusammen mit dem teuren Rückzug aus Kasachstan - führte zu einem überraschenden Quartalsverlust von 553 Mio. Euro.

Zu den größten Gewinnern im Euro-Stoxx-50 zählten Münchener Rück mit einem Anstieg um 2,11 Prozent auf 150,25 Euro. Goldman Sachs hat das Kursziel für Munich Re von 165,00 auf 175,00 Euro angehoben und die Einstufung auf "Conviction Buy" belassen.

ArcelorMittal büßten 0,95 Prozent auf 11,415 Euro ein. Der Stahlhersteller will seine Kosten drastisch senken. Wie das Unternehmen auf einer Kapitalmarkttagung mitteilte, sollen bis Ende 2015 drei Milliarden Dollar eingespart werden.

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